Eine Plattform für die Ideen der Bürger

Politikaward 2018

Die Bürgerbeteiligungsplattform „MeinAugustusburg.de“ ist eine Initiative der Stadt Augustusburg. Dort können die Bürger der Stadt Projektideen vorstellen und anmelden. Später entscheidet der Stadtrat, welche Projekte aus dem Fonds des Bürgerhaushalts finanziert werden. Um in die engere Auswahl zu kommen, braucht jede Idee mindestens 40 Unterstützer.

Worin bestanden die größten Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung der Kampagne?

Die größte Herausforderung bestand darin, eine Stadt auf dem Land zu digitalisieren, denn die Plattform ist nun mal eine Website. Wir haben deshalb digitalisiert, was über Papier kam. Und ins Amtsblatt gedruckt, was online reinkam. Das war schon ein bisschen spannend. Das Konzept folgt meiner Grundeinstellung, nämlich den Leuten so viel und so leicht wie möglich Gestaltungsmöglichkeiten zurückzugeben. Wir sind die Stadtverwaltung. Die Stadt, das sind deren Bürger.

Was ist an der Initiative innovativ?

Die Einfachheit, direkt eine Idee einzubringen, die nicht zuerst durch alle Stadtgremien wandert, sondern sofort sichtbar wird. Zudem auch das große Maß an Vertrauen. Wir haben den Verantwortlichen sofort per Zuwendungsbescheid das Geld überwiesen. Abgerechnet wird, wenn das Projekt umgesetzt ist. Kurz: Wir haben versucht, all die üblichen Hürden abzubauen, die es sonst normalerweise gibt.

Welche Ressourcen hatten Sie zur Verfügung?

Im Wesentlichen haben wir die Plattform gemietet und alles andere selbst gemacht. Seitens der Stadt hatte eigentlich nur ich damit zu tun hatte. 

Welche Erfolge konnten Sie verbuchen, und an welchen Kriterien haben Sie diese gemessen?

Es ist schön, zu sehen, dass die Bürger dies annehmen und Kommunikation und Mittun entsteht. Wir haben beobachtet, dass das Ganze Energien freisetzt, Selbstbewusstsein schafft und den Leuten zeigt, dass sie eben doch gehört werden und mitmachen können. Und dass es ein gutes Gefühl ist, gemeinsam für alle etwas zu tun. Wenn man so will, ist das die Antwort auf das unbestimmte Gefühl, in unserem Land weitgehend fremdbestimmt zu sein.