Ein Thread über Threads

Kolumne

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach Mastodon und Bluesky, ist nun (endlich) in Deutschland die Antwort von Meta auf X nutzbar. In den USA und einigen weiteren Ländern konnten die Nutzer schon seit Juli 2023 den neuen Microblogging-Dienst nutzen: Threads.

Die wichtigsten Infos über die Plattform:

  • 500 Zeichen pro Beitrag sind möglich, ebenso Voice-Threads oder auch das Teilen von Fotos, Videos und Links.
  • Für euer Smartphone gibt es die App, über den Browser könnt ihr über die Webseite https://www.threads.net auf Threads zugreifen.
  • Die Nutzung gelingt mit eurem Instagram-Profil oder ohne ein Profil.
  • Auf der Seite „Threads“ werden von der Plattform in regelmäßigen Abständen „Threadly tips“ gepostet. Schaut da unbedingt mal vorbei, um ein Gefühl für die Plattform zu bekommen.

Threads-Screenshot von der Seite „Threads“

  • Blaue Haken werden direkt von Twitter übernommen.
  • Ihr könnt auch Instagram-Profile, die noch nicht auf Threads sind, in euren Beiträgen verlinken. Sie werden dann benachrichtigt, dass sie auf Threads erwähnt wurden.
  • Themen-Tags: Es gibt keine klassischen #Hashtags. Threads arbeitet über Themen-Tags. Pro Post darf man einen Themen-Tag vergeben. Diesen könnt ihr vergeben, wenn ihr einen Betrag schreibt und dann auf das „#“-Symbol klickt oder direkt einen „#“ eingebt. Aber Achtung: Der # „zieht“ nicht. Also dann diesen im Nachgang lieber löschen.

Weiteres:

  • Threads lassen sich in der Instagram-Story oder im Instagram-Feed teilen.
  • Das eigene Threads-Konto lässt sich nur löschen, wenn man sein Instagram-Konto löscht.

Wie lässt sich Threads für die politische Kommunikation nutzen?

  • Jedes Social-Media-Team rollt gerade mit den Augen, denn es kommt noch eine neue Plattform hinzu. Daher startet auf der Plattform mit einem lustigen Thread. Auch die politische Blase kann mal ein Augenzwinkern vertragen.

Threads-Screenshot von einem „Tagesschau”-Post

Es wird zu Beginn erstmal mühsam sein, eine Reichweite aufzubauen. Daher kann man auch erstmal überlegen, X-Beiträge auf Threads zu teilen und dann gilt es: testen, testen, testen.

Wie ist der Tenor auf Threads?

Das bleibt abzuwarten. Ich nehme wahr, dass aktuell viel Sarkasmus auf der Plattform vertreten ist, aber tatsächlich auch wieder Hatespeech. Erkenntnisse dazu werden wir sicherlich erst in zwei bis drei Monaten sehen, wenn sich die Nutzung normalisiert haben wird.

Meine Gedanken dazu:

Welche Plattform noch? Die Ressourcen in Organisationen für Social Media sind ja schon begrenzt. Ich finde es aktuell gar nicht mal so gut, dass noch eine Plattform dazu kommt. Daher wird es umso wichtiger, sich als Organisation oder Akteur zu fokussieren und Plattformen noch stärker dahingehend zu wählen, welche Zielgruppen und Ziele darüber erreicht werden können.

Ich denke, dass sich Threads gut nutzen lässt für die politische Kommunikation. Wichtig ist nur, dass man sich mit den Plattformen nicht verzettelt. Im Vergleich zu allen X-Alternativen finde ich, dass Threads momentan die beste alternative Plattform ist.

Threadly wishes,

Theresa