Umfrage – Wer sind die wichtigsten Meinungsmacher im Wahljahr?

TV:

Ulrich Deppendorf (ARD-Hauptstadtstudio)

Sein Print-Kollege Georg Löwisch schrieb über ihn: „Deppendorf gehört zum Inventar der Hauptstadt, ist das ewige Gegenüber der Kanzlerin. Atom, Streithähne, Euro: Am Ende sitzt Merkel vor diesem Mann.“ Seit fünf Jahren analysiert der 63-Jährige das Räderwerk der Berliner Republik als Leiter des ARD-Hauptstadtstudios. Es ist bereits seine zweite Amtszeit in Berlin. Den Job als oberster Politik-Deuter fürs Erste machte er schon einmal ab 1999 für ein paar Jahre. Der Mann aus Essen drängt sich dabei nie in den Vordergrund, fragt aber beharrlich nach. Selbst in der Parodie. In der Satire-Sendung „Mitternachtsspitzen“ dient die Figur Uli aus Deppendorf eher als Vehikel, um Deutschlands Politikerkaste bloßzustellen, als dass er selbst sein Fett abkriegt. Deppendorf wird schlicht als guter Journalist wahrgenommen. Studiert hat er Jura in Münster, ab 1976 volontierte er beim Westdeutschen Rundfunk. Nach 13 Jahren beim WDR wechselte er zur ARD. Ein durch und durch öffentlich-rechtliches TV-Leben also. Vom Konzept des gebührenfinanzierten Fernsehens ist er überzeugt: „Bei aller Kritik haben wir dennoch das weltweit niveauvollste Fernsehangebot“, sagte er im vergangenen Jahr in einem Interview mit p&k.

 

Claus Kleber (Heute Journal)

Als „wichtigsten deutschen Weltendeuter“ hat ihn die „Süddeutsche-Zeitung“ einmal bezeichnet. Der heute 57-Jährige berichtete zu Beginn seiner Laufbahn 15 Jahre lang für die ARD aus Washington. Wer den Deutschen das Handeln der Weltmacht Nummer eins erklärt, ist prädestiniert dafür, sich ein Profil als Fachmann für Weltpolitik zu erarbeiten. Kleber hat diesen Ruf durch erfolgreiche Publikationen und TV-Produktionen weiter befördert. Für den ZDF-Dreiteiler „Die Bombe“, in dem er den Folgen der Verbreitung von Atomwaffen nachgeht, erhielt er den Hanns-Joachim-Friedrich-Preis. Nach seiner Rückkehr aus den USA 2003 wechselte der Volljurist zum ZDF. Als Moderator des „heute journals“ hat sich Kleber einen Ruf als scharfsinniger Analyst gemacht. Sein bisher wohl größter Coup war ein Interview mit CSU-Chef Horst Seehofer im Dezember 2012, in dem sich dieser über den Wahlverlierer Norbert Röttgen in Nordrhein-Westfalen in Rage redete – „Das können Sie alles senden“, so Seehofer damals. Ein journalistisches Volontariat hat Kleber übrigens nie absolviert.

 

Oliver Welke (Heute Show)

In den USA wurde der Moderator der Satiresendung „The Daily Show“, Jon Stewart, vor einigen Jahren zum vertrauenswürdigsten Nachrichtenmann gewählt. Daher überrascht es nicht, dass Oliver Welke in unserem Ranking auftaucht – selbst wenn der 47-Jährige kein Politikjournalist ist, sondern Comedian. Als Moderator der satirischen Nachrichtensendung „heute show“ hat Welke einen gewissen Kultstatus, selbst einige Politiker, wie Bundesumweltminister Peter Altmaier und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zählen zu seinen Fans. Welke, 1966 in Bielefeld als Sohn eines Werbeagentur-Inhabers geboren, sammelte schon im zarten Alter von vier Jahren erste Erfahrungen als Markenmodel, allerdings beschränkt auf das Marktsegment Dosenwürstchen. Schuld war Welkes Vater, der sich offensichtlich die Kosten für ein Profi-Model sparen wollte. Damit war das Interesse des kleinen Oliver am Medienzirkus offenbar geweckt; später studierte der Ostwestfale in Münster Publizistik und heuerte danach vor allem bei Sportsendungen als Moderator an.

 

Günther Jauch (ARD, Polit-Talkshow)

Wie der Vater, so der Sohn. Das gilt auch für Günther Jauch: Sein Vater, Ernst-Alfred Jauch, war ebenfalls Journalist – und zwar leitender Redakteur bei der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Dabei wollte Jauch Junior zunächst Jurist werden. Doch die Uni verließ er bald wieder, um seine Karriere im Journalismus zu starten. 1975 ging der heute 56-Jährige an die renommierte Deutsche Journalistenschule in München. In der Folgezeit profilierte sich der Wahl-Potsdamer jedoch mehr als Entertainer denn als Politikjournalist. Als Moderator der Quizsendung „Wer wird Millionär“ sind seine Beliebtheitswerte derart hochgeschnellt, dass ihn sich viele Deutsche sogar als Bundespräsidenten vorstellen können. Vielleicht ließ sich Jauch auch deshalb auf das Wagnis ein, 2011 mit einer eigenen Polit-Talkshow bei der ARD auf Sendung zu gehen.

 

Maybrit Illner (ZDF, Polit-Talkshow)

Die Frau ist aus der Berliner Republik nicht mehr wegzudenken. Seit 1999 talkt Maybrit Illner, 48, donnerstags im ZDF. In den ersten Jahren, bis 2007, hieß ihre Sendung noch „Berlin Mitte“. Nun schlicht „Maybrit Illner“. Mut zur Veränderung sei das Erfolgsgeheimnis ihrer Sendung, erklärte die in Berlin-Friedrichshain geborene Journalistin kürzlich der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Denn: „Nur wer sich bewegt, bleibt.“ Illner dürfte den Fernsehzuschauern noch eine Weile erhalten bleiben, ihre Sendung hat trotz der hohen Konkurrenz passable Einschaltquoten. Im vergangen Jahr rangierte „Maybrit Illner“ beim Marktanteil unter den politischen Talkshows auf Platz zwei, geschlagen nur von Günther Jauch. Mit diesem und den Kollegen Peter Kloeppel und Stefan Raab wird sie dieses Jahr wieder das Kanzlerduell moderieren. Quasi eine Routineaufgabe für die Ehefrau von Telekom-Chef René Obermann; bereits 2002, 2005 und 2009 stellte sie für das ZDF die Fragen an Kanzler und Herausforderer.

 

Print:

Wolfgang Büchner (DPA/Der Spiegel)

Was haben Helmut Kohl und Wolfgang Büchner gemeinsam? Sie sind beide Pfälzer. Da hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Anders als Kohl gilt der in Speyer geborene Büchner als Team-Player. Wohl nicht die schlechteste Eigenschaft, um im modernen Medien-Management zu bestehen. Den Journalistenberuf erlernte Büchner am Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses in München. Nach der Wende versuchte er die Boulevard-Postille „Neue Presse – Express“ in den neuen Bundesländer zu etablieren – allerdings ohne Erfolg. Es folgten Stationen bei „Reuters“ und „Spiegel Online“. Büchner ist weniger als Journalist bekannt denn als  Redaktionsmanager. In Deutschland gilt er als einer der effizientesten Organisatoren im Bereich Medien. Sein exzellenter Ruf rührt auch daher, dass er 2010 als Chefredakteur der „Deutschen Presse Agentur“ (dpa) deren Umzug nach Berlin erfolgreich managte. Noch im selben Jahr kürte ihn das Branchen-Magazin „Medium“ zum Chefredakteur des Jahres. Die Begründung: „Büchner ist es gelungen, das Team für seine Vorstellungen einer multimedialen, transparenten Agentur als Dienstleister zu motivieren.“ Die dpa hatte den heute 46-Jährigen nach einem monatelangen Sichtungsprozess durch eine Schweizer Headhunter-Agentur ausgewählt. Jetzt muss sie ihn ziehen lassen: Büchner wird demnächst Chefredakteur von „Spiegel“ und von „Spiegel online“. 

 

Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung)

Die Edelfeder der „Süddeutschen Zeitung“ wurde mit Preisen und Ehrungen überhäuft wie kaum ein anderer Journalist. Der Leiter des Ressorts Innenpolitik bei der SZ ist der einflussreichste Meinungsmacher, wenn es um Grundsatzfragen der deutschen Demokratie und das Verhältnis von Staat und Bürgerrechten geht. Alt-Kanzler Gerhard Schröder hat ihn einmal den „Dritten Senat des Bundesverfassungsgerichts“ genannt. Dabei kommt dem Volljuristen zugute, dass er in seinem früheren Berufsleben als Rechtsanwalt, Staatsanwalt und Richter tätig war. Das journalistische Handwerk lernte Prantl während des Studiums als Stipendiat des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses. Seit 1988 ist der heute 59-Jährige innenpolitischer Redakteur der Süddeutschen Zeitung, wo er bald als Leitartikel-Schreiber brillierte. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

 

Kai Diekmann (Bild–Zeitung)

Vor eineinhalb Jahren diskutierte ganz Deutschland über eine Nachricht des Ex-Bundespräsidenten auf der Mailbox von Kai Diekmann. Heute ist klar: Wulffs aufgebrachter Anruf beim Chefredakteur der „Bild“-Zeitung war der Anfang vom Ende seiner Amtszeit. Diekmann, seit zwölf Jahren an der Spitze von Europas auflagenstärkster Boulevardzeitung, ist der einflussreichste Print-Journalist Deutschlands – und wohl auch der meist gehasste. Der gebürtige Oberschwabe wusste schon früh um sein journalistisches Talent. Als Gymnasiast gründete er die konservative Schülerzeitung „Passepartout“ – um dem damals linken Zeitgeist etwas entgegenzusetzen. Und schon mit 18 Jahren führte Diekmann sein erstes Interview mit Helmut Kohl. Daraus sollte eine Freundschaft fürs Leben entstehen. Sein Studium der Geschichte, Germanistik und Politik brach der heute 48-Jährige ab – für ein Volontariat bei Axel Springer. Seine Karriere dort verlief übrigens nicht immer geradlinig: Als der damalige Vorstandschef Jürgen Richter ihn 1997 als Vizechef bei „Bild“ absetzte und zum Springer-Auslandsdienst beorderte, wollte Diekmann das Unternehmen verlassen. Dann ging der Vater von vier Kindern aber erst einmal auf eine längere Auslandsreise und bekam einige Monate später in Panama einen Anruf vom Verlag: „Komm zurück!“

 

Günter Bannas (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

„In der ‚nervösen Zone’, dem politischen Betrieb der selbsternannten ‚Alpha-Journalisten‘ und bi- oder trimedialen Selbstvermarkter, ist er ein Antipode“, sagte Stephan Detjen, Chefkorrespondent des Deutschlandradio, über seinen Freund und Kollegen Günter Bannas anlässlich der Verleihung des Medienpreises Politik 2010 des Deutschen Bundestages. Bereits seit 1981 begleitet Bannas das innenpolitische Geschehen der Republik. Als er damals zur Parlamentsredaktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in Bonn stieß, war er mit 29 Jahren der Youngster im Büro und schien damit prädestiniert für die Berichterstattung über „junge“ Themen: Jugend, Familie und die damals frisch gegründeten Grünen. Inzwischen leitet er seit mehr als 14 Jahren die Parlamentsredaktion der FAZ in Berlin, nachdem er zwischenzeitlich zur „Süddeutschen Zeitung“ abgewandert war. Privat entspannt der 61-Jährige am liebsten beim Basteln von Modellschiffen aus Karton, wie er der „Berliner Republik“ verriet.

 

Nikolaus Blome (Bild-Zeitung)

Die meisten kennen ihn wohl in erster Linie aus dem Fernsehen: Nikolaus Blome, 49, ist das smarte „Talkshow-Gesicht“ der „Bild“-Zeitung. Omnipräsent in den politischen Talkshows war er im Jahr 2011, als die Plagiatsaffäre um den damaligen Verteidigungsminister zu Guttenberg die Republik beschäftigte. Auch während der Causa Wulff war Blome ein häufiger Gast in den Diskussionsrunden. Dass er gerne um die richtigen Argumente streitet, kann man freitags auf „Phoenix“ beobachten: Beim Spartensender liefert er sich regelmäßig einen Schlagabtausch mit Jakob Augstein, dem Verleger der Wochenzeitung „Der Freitag“. Bei den häufigen TV-Ausflügen könnte man glatt vergessen, dass der gebürtige Bonner in erster Linie ein Print-Mann ist. Er begann seine journalistische Karriere 1991 als Wirtschaftsredakteur beim „Tagesspiegel“. Seit 1997 ist Blome ein „Springer-Mann“ und dort mittlerweile der zweitwichtigste Mann: Leiter des Hauptstadtbüros, stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Wirtschaftsressorts. Damit ihm nicht langweilig wird, schreibt der Diekmann-Stellvertreter gelegentlich auch noch Bücher. Vor Kurzem erschien von ihm „Angela Merkel – Die Zauder-Künstlerin“.

 

Online:

Rüdiger Ditz (Spiegel Online)

Der Mann, der „Spiegel Online“ seit 2008 als Chefredakteur vorsteht, ist ein Mann auf Abruf. Denn künftig soll der designierte „Spiegel“-Chefredakteur Wolfgang Büchner, der mit Ditz gemeinsam von 2008 bis 2009 „Spiegel Online“ leitete, die Verantwortung für Print und Online in Personalunion übernehmen. Bei Redaktionsschluss war unklar, wohin die Reise geht. An Angeboten wird es dem 49-Jährigen vermutlich nicht mangeln. Ditz gehört ähnlich wie Jochen Wegner zu den Vertretern seiner Zunft, die sich schon früh auf den Online-Bereich konzentriert haben. Zu „Spiegel Online“ kam er 1998; dort arbeitete er zunächst als Wirtschaftsredakteur, nach einer Tätigkeit als Geschäftsführender Redakteur wurde er 2003 schließlich Stellvertretender Chefredakteur. Der studierte Historiker, der seine journalistische Laufbahn als Sportreporter beim „Süddeutschen Rundfunk“ begann, ist also ein Routinier im Online-Bereich. Für diesen sieht er noch viel Entwicklungspotenzial: „Wenn wir uns mit der Entwicklung der Printmedien vergleichen, dann sind wir erst kurz nach der Erfindung des Buchdrucks“, so Ditz in einem Interview mit der Online-Ausgabe des österreichischen „Standard“.

 

Manfred Hart (Bild.de)

Den 59-Jährigen kann man ohne Übertreibung als altes Springer-Schlachtross bezeichnen. Manfred Hart lernte an der Deutschen Journalistenschule und begann seine Laufbahn als Redakteur bei der Münchner „Abendzeitung“. Im Jahr 1990 wechselte er zu Axel Springer. Hier war er unter anderem zweimal stellvertretender Chefredakteur der „Bild-Zeitung“ und machte denselben Job auch bei der „Welt am Sonntag“. Im Jahr 2005 folgte ein kurzes Intermezzo bei der „Bunten“, als Vize von Chefredakteurin Patricia Riekel. Schon zwei Jahre später kehrte er zu Springer zurück und ist seitdem Chef von „bild.de“, Deutschlands Online-Nachrichtenportal mit der größten Reichweite. 

 

Stefan Niggemeier (Bildblog)

Er ist der Antipode von „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann. Seit nunmehr neun Jahren betreibt der Medienjournalist Stefan Niggemeier das Webblog „Bildblog“, das die tägliche Berichterstattung der „Bild“-Zeitung kritisch spiegelt und monatlich über eine Million Besucher hat. Diese Funktion brachte dem 43-Jährigen in der Presse den ehrenvollen Titel „Wächter der deutschen Medienlandschaft“ ein. Niggemeier ist ein Grenzgänger zwischen Print- und Onlinejournalismus. Der Mann mit dem Stoppelhaarschnitt hat eine klassische Journalistenlaufbahn hinter sich: Lokalreporter bei der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, Deutsche Journalistenschule in München, danach der Wechsel in den Onlinejournalismus zum Mediendienst „Kress Report“. Von 2001 bis Anfang 2006 war er verantwortlicher Medienredakteur der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, von 2011 bis Ende Mai 2013 Autor des „Spiegel“. Über das Bloggen schrieb er einmal: „Für mich ist es eine Sucht. Ein unstillbarer Hunger nach Aufmerksamkeit. Oder, um es positiver und weniger egozentrisch zu sagen: nach Kommunikation.“

 

Markus Beckedahl (Netzpolitik.org)

Immer wenn die Medien einen Experten für Netzpolitik suchen, ist Markus Beckedahl ein gefragter Mann. Er ist so etwas wie der zivilgesellschaftliche Erklärbär dieses noch relativ jungen Politikfeldes. Beckedahl, 1976 geboren, ist indes nur schwer auf eine Rolle zu reduzieren. Bekannt wurde er durch seinen 2002 gegründeten Blog „netzpolitik.org“ – die Diskussionsplattform für alles rund ums Thema Internet und Politik. Doch der unprätentiös wirkende Brillenträger ist noch vieles mehr. Zum Beispiel Gründungsgesellschafter der Berliner Agentur „Newthinking“, die Kunden berät, die wissen wollen, welche Strategie für sie im Netz am erfolgversprechendsten ist, und Mitveranstalter der Blogger-Konferenz „re:publica“, auf der sich einmal im Jahr die Stars der digitalen Szene in Berlin treffen. Kein Wunder also,  dass Beckedahls Expertise in der Politik gefragt ist: Er gehörte als Sachverständiger der Grünen der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ an, die vor Kurzem ihre Arbeit abschloss.

 

Jochen Wegner (Zeit online)

Jochen Wegner ist ein vielseitiger Kopf. Journalist, Physiker, Technikfreak. Der Mann, der seit Mitte März Chefredakteur von „Zeit online“ ist, hat sein Diplom in Physik gemacht, seine Abschlussarbeit über die „nichtlineare Dynamik des menschlichen Gehirns“ geschrieben. In einem Porträt über ihn, das im Buch „Die  Alpha-Journalisten 2.0“ erschien, heißt es, dass er schon in den 80ern zu der Generation Jugendlicher gehörte, die Computer nicht als reine Spielkonsolen nutzte, sondern selbst tüftelte und Programme schrieb. Und schreiben kann er auch, vor seinem Physikstudium in Bonn besuchte er die Kölner Journalistenschule. Seine journalistische Karriere begann der gebürtige Karlsruher 1998 beim „Focus“, 2006 wurde Wegner schließlich Chefredakteur von „Focus Online“. Ende 2010 dann der vorübergehende Ausstieg aus dem Journalismus: Wegner machte sich selbstständig; arbeitete an Tablet-Projekten und als Strategieberater für Verlage. Nun also die Rückkehr. Gut möglich, dass er sich für „Zeit online“ als ähnlicher Glücksfall erweist wie sein Vorgänger Wolfgang Blau, der im April 2013 zum britischen „Guardian“ wechselte.   

 

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Bild, Blogs und Glotze – Die wichtigsten Meinungsmacher im Wahljahr. Das Heft können Sie hier bestellen.