Schlagwort: Public Affairs

Artikel

Bedingt dialogfähig

Ein Telefonat, ein Brief, ein Hintergrundgespräch. Diskret und verdeckt, nicht öffentlich. Noch vor wenigen Jahren war damit die Arbeit der Lobbyisten vermutlich hinreichend beschrieben. Sie pflegten Kontakte persönlich, und wenn die Öffentlichkeit doch einmal sensibilisiert werden sollte, wandten sie sich an die Medien. Ein Weblog, ein Facebook-Profil, eine Smartphone-Applikation. Transparent, öffentlich. Seit kurzem wird Public …
Artikel

Kämpfe und kooperiere

In einer globalisierten Welt können Probleme häufig nicht von einzelnen Personen und Organisationen, sondern oftmals nur kooperativ gelöst werden. Immer häufiger wird bei zivilgesellschaftlichen Themen auf die Expertise von Non-Governmental Organizations (Nichtregierungsorganisationen, kurz: NGOs) zurückgegriffen. Sie sind mittlerweile ein gewichtiger Player auf dem politischen Parkett und bilden ein Binde­glied zwischen Staat und Gesellschaft. Dabei ist …
Artikel

Weg mit der Salami

Wenn später einmal zurückgeblickt und die Frage gestellt wird, wann das Ganze an Glaubwürdigkeit verlor und sich der Grenze zur Lächerlichkeit annäherte, wird man das Fernseh-Interview erwähnen. Seit Wochen, wird man erzählen, stand Bundespräsident Christian Wulff schon in den Schlagzeilen, wegen eines Haus-Kredits und eines Anrufs beim „Bild“-Chefredakteur. Das Gespräch in ARD und ZDF glich …
Artikel

Versuchslabor Bayern

Die politische Kommunikation definiert sich neu. In Bayern ist in dieser Zeit die große Entwicklung der Disziplin wie in einer Laborsituation zu beobachten. Sie wird in den kommenden zwei Jahren Veränderungen erfahren, die andernorts Jahrzehnte beansprucht haben. Der plötzliche Schritt vom Alten ins Neue ist zwei Umständen geschuldet: Dem Umbruch vom gefühlten Ein- zum Mehrparteiensystem …
Artikel

Das Arsen der Lobbyisten

Nie und nimmer dürfe man von Brückentechnologie sprechen, Kernenergie sei „kein Auslaufmodell“, sondern „eine Technologie mit Zukunft“! Der Auftraggeber reagiert entsetzt auf den Vorschlag der Kommunikationsagentur und weist ihn empört zurück. Der Chef des großen Energiekonzerns hatte 2006 die Agentur beauftragt, eine Strategie zu entwickeln, wie die Laufzeit der Kernenergie in Deutschland doch noch verlängert …
Artikel

Auf in die Provinz!

In Berlin gibt es weit über 5000 Interessenvertreter und schätzungsweise die dreifache Zahl in Brüssel. Die Zahl derjenigen, die die Interessen einer Region lobbyieren, dürfte europaweit im Null-Komma-Bereich liegen. Dabei haben die Europäische Union und der deutsche Föderalismus mit dem Subsidiaritätsprinzip sowie der damit verbundenen wettbewerblichen Ausrichtung der Regionen durchaus die Provinzen im Fokus ihrer …
Artikel

„Die Welt ist schneller geworden“

p&k: Herr Professor Perthes, was zeichnet für Sie einen guten Think-Tank aus? Volker Perthes: In erster Linie eine wissenschaftliche Forschungstätigkeit, die sich in praktische und politisch-inhaltliche Empfehlungen umsetzen lässt. Das unterscheidet einen Think-Tank von einem akademischen Institut, wo zwar auch gedacht und geforscht wird, es aber diese praktische Dimension nicht gibt. Gleichzeitig grenzt sich ein …
Artikel

„Es gibt noch Baustellen“

p&k: Frau Ypsilanti, ist das ISM ein klassischer Think-Tank? Andrea Ypsilanti: Wir selbst bezeichnen uns nicht so. In der Regel sind Think-Tanks in ihren Möglichkeiten begrenzt, weil sie durch ihren Auftrag an eine Institution gebunden sind, die beraten werden will. Wir dagegen sind von niemandem beauftragt. Unsere Gründung war eine politische Entscheidung der Gründungsmitglieder, gemeinsam …
Artikel

Der böse Schein

Die Berliner Friedrichstraße, Ende Mai: In der drückenden Hitze des Nachmittags quält sich ein Auto nach dem anderen durch die enge Shopping-Meile im Herzen der Hauptstadt. Luftig gekleidete Touristen flanieren an Geschäften vorbei und suchen in Cafés Schutz vor der Sonne. Nur wenige Meter von der lärmenden Straße entfernt brandet im „dbb-Forum“, dem Konferenzzentrum des …
Artikel

Lernst Du schon oder drohst Du noch?

Nahezu jeder Politiker hat Ähnliches schon erlebt: Der Vertreter eines Wirtschaftsverbands kommt mit düsterem Gesicht zum Bürobesuch und prophezeit den Untergang seiner Branche, sollte diese oder jene Regelung wirklich in Kraft treten. Wären diese Prophezeiungen alle wahr geworden, hätte so ziemlich jedes Regierungshandeln der vergangenen zwei Jahrzehnte zwangsläufig zum Ende des Standorts Deutschland geführt. Natürlich …