Schlagwort: Public Affairs

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Die Bürger sollen es richten

Wer sind die deutschen Parlamentarier? Sind sie Delegierte der Wähler, deren Willen sie ausführen, oder freie Repräsentanten, die selbst das Gemeinwohl definieren? Darüber hat die Wissenschaft lange gestritten. Der reale Politiker fand sich meist irgendwo dazwischen. Nach unseren Daten sehen die Abgeordneten ihre Rolle weniger offensiv und aktiv, sondern reaktiv. Sie verstecken sich fast vor …
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„Tapetenwechsel ist eine gute Sache“

p&k: Immer mehr Hochschulen bieten inzwischen in Deutschland Studiengänge an, in denen die Studenten Politikmanagement lernen können. Herr Professor Anheier, reicht ein Jurastudium nicht mehr, wenn jemand später mal in einem Ministerium, einer Partei oder einem Verband Verantwortung übernehmen will? Helmut K. Anheier: Nein, das reicht nicht mehr, und das gilt nicht nur im Hinblick …
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Teil der Lösung

Im Jahr 1783 warf ein Kapitän namens Luke Collingwood 132 erkrankte Sklaven über Bord. Er wurde angeklagt. Wegen Versicherungsbetrugs. Nicht wegen Mordes, wie der britische Jurist Granville Sharp vergeblich durchzusetzen versuchte. Vier Jahre später gründeten Sharp und Thomas Clarkson die „Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei“, sammelten Unterschriften und riefen zu einem Boykott von Zucker aus …
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Die neuen Ratgeber der Macht

Zu einer „Denkfabrik“ wolle er das Schloss Bellevue machen – so verkündete es Christian Wulff noch vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten in der „Bild am Sonntag“. Nach dem Vorbild von Friedrich dem Großen und seinem Berater Voltaire sollen im Amtssitz des Bundespräsidenten Wissenschaftler und Künstler dabei helfen, das Land „modern und zukunftsfest“ zu machen. Wulff …
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Bitte recht deutlich

Die Enttäuschung war groß. Beim Kennenlern-Workshop hatte die Beratungsfirma für den zukünftigen Kunden mächtig aufgefahren: Ein Ex-Spitzenpolitiker war dabei und für die EU-Kompetenz ein Engländer aus dem Brüsseler Büro, der augenzwinkernd und in sympathisch gebrochenem Deutsch Kriegsgeschichten aus dem Brüsseler Lobby-Dschungel zum Besten gab. Als einige Wochen später die Zusammenarbeit anlief, waren die bekannten Gesichter …
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Lobbykrieg mit Milliardeneinsatz

Nach einem mehr als zwei Jahre andauernden Entscheidungsprozess hat das Europäische Parlament nun über das vorläufige Schicksal der Ampelkennzeichnung entschieden: Mit einer deutlichen Mehrheit lehnten die Parlamentarier den Antrag ab, den Gehalt von Nährstoffen in Lebensmitteln durch Farben zu kennzeichnen. Hintergrund des Antrags war die wachsende Besorgnis über die steigende Zahl übergewichtiger Europäer, die nach …
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Lobbyisten für das Gute

Wer in Deutschland Verantwortung für Entscheidungen trägt, muss seit Jahren mit einem anhaltenden Vertrauensverlust leben – das gilt für alle: für Wirtschaft, Politik, und auch für Medien. Gleichzeitig gewinnen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) stetig an Reputation, in vielen Umfragen führen sie die Liste der Institutionen an, denen der Bürger vertraut. Seit Mitte der 90er Jahre wächst zwar …
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Wunderwaffe O-Ton

Wer etwas verkaufen will, braucht glaubwürdige Fürsprecher. Das gilt umso mehr, wenn die Qualität des Produkts für den potenziellen Käufer nicht leicht erkennbar ist. Politische Reformen sind so ein Produkt. Bei einer Wahl treffen die Bürger mit ihrer Stimme eine Art Kaufentscheidung: Wessen Politik der Vergangenheit sollte weitergeführt, wem die Unterstützung für seine Reformen entzogen …
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Mehr Strategie wagen

Vom umstrittenen Wachstumsbeschleunigungsgesetz über die zögerliche Haltung bei der Griechenlandhilfe bis hin zum neuerlichen Lavieren in der Euro-Krise: Ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept ist in der aktuellen Regierungspolitik nicht zu erkennen. Sicher, die Abhängigkeit von externen Einflüssen erscheint dieser Tage besonders hoch. Doch kann dies allein das zu beobachtende Dauer-Krisenmanagement erklären? Sicherlich nicht, schließlich ist der Mangel …
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Ohne Durchblick

In den Büros der Berliner Kommunikationsagenturen herrscht dicke Luft. Dort, wo es normalerweise darum geht, diplomatische Antworten auf kritische Fragen zu finden, hat sich Frust angestaut. Grund dafür: der aktuelle Kampf um die oft millionenschweren Kommunikationsetats der Bundesministerien. Denn viele Agenturvertreter sind der Meinung, dass die Vergabepraxis in jüngster Zeit komplizierter und ungerechter geworden ist. …