Richard Nikolaus Kühnel ist Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland (c) Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
Foto: Jana Legler
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Ausblick
Zwei Wände von Kühnels Büro bestehen aus Fenstern. Hier kann er den Blick vom Boulevard Unter den Linden über den Pariser Platz bis zum Brandenburger Tor schweifen lassen. An seinem ersten Arbeitstag im Juni 2014 erblickte er dabei Mick Jagger und Keith Richards, die gerade an einem Tisch vorm Adlon saßen. Das abendliche Rolling-Stones-Konzert in der Waldbühne war allerdings, wie der damalige Neu-Berliner feststellen musste, schon ausverkauft.
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Geduldsspiel
Der Couchtisch ist das einzige Möbelstück, das Kühnel von seinem Vorgänger übernommen hat. Darauf steht ein Abschiedsgeschenk von Kühnels Brüsseler Kollegen: ein Konzentrationsspiel mit einem kleinen Globus. „Die Weltkugel erinnert mich daran, wie klein Europa ist“, sagt Kühnel.
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Fernseher
Auf Kühnels Schreibtisch liegen stets eine deutsche, eine französische und eine englische Tageszeitung. Der Fernseher zeigt hingegen den ganzen Tag lang dasselbe Programm: den Teletext der ARD.
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Foto
Die große Fotografie hinter Kühnels Schreibtisch zeigt den Moment, in dem der damalige ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock den Eisernen Vorhang zwischen Ungarn und Österreich durchschneiden. Für den Österreicher Kühnel ein Paradebeispiel dafür, „wie ein Foto Politik mit auslöst“.
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Gemälde
Das „Familienbild“ des österreichischen Surrealisten Rudolf Hausner hängt über Kühnels weißem Hängeregisterschrank. „Auch eine Welt, die geordnet erscheint, muss nicht schlüssig sein“, sagt er über das Gemälde. „Gerade wir als Kommission sind ein sehr strenger Apparat. Innerhalb dieses Systems versuchen wir, etwas Neues zu gestalten.“ Ordnung allein reiche dabei nicht, man müsse sich eine gewisse Spontaneität und Flexibilität erhalten.
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Bus und Kalenderblatt
Vor Kühnels Bildschirm steht ein Modell des Europabusses, der vor einigen Jahren durch Berlin fuhr und eine Initiative seines Büros war. Dahinter klemmt ein Kalenderblatt mit einer Karikatur aus dem „New Yorker“, unter der steht: „Perhaps we are overthinking the situation.“ Der Spruch gefällt Kühnel: „Vielleicht machen wir es uns häufig zu kompliziert, auch in Europa. Oft liegen die Dinge so nah.“
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe N° 126 – Thema: Vor der Europawahl: Deutsche in Brüssel. Das Heft können Sie hier bestellen.