Ich hätte gern die Macht …

Politik

Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rats der EKD bei der Bundesrepublik

Foto: Andreas Schölzel

“… der Macht der Liebe zum Durchbruch zu verhelfen. Liebe ist eine Geisteshaltung. Der oder die Liebende versucht mit den Augen des anderen zu sehen, mit seinen Ohren zu hören, seinen Schmerz und sein Glück zu empfinden, seine Bedürfnisse zu ergründen. Besonders im Konflikt erweist sich solche Liebe als Macht, die Frieden und Versöhnung stiftet. Erzwingen lässt die Liebe sich nicht, aber einüben.”

 

Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu)

Foto: NABU/S. Engelhardt

“… endlich ein Landnutzungssystem auf den Weg zu bringen, das nicht nur dem ökonomischen Diktat unterliegt, sondern nach den Prinzipien der Naturverträglichkeit und der Nachhaltigkeit gestaltet ist. Dazu ist es notwendig, den ordnungsrechtlichen Rahmen zu ändern und die Förderinstrumente so zu trimmen, dass sie dem Allgemeinwohl verpflichtet sind.”

 

Roland Tichy, Vorstandsvorsitzender der ­Ludwig-Erhard-Stiftung

Foto: SG-Foto

“… den Bundestag wieder zum Debattieren zu bringen. Verlängerung der Griechenland-Hilfe, keine Peanuts: 60 Milliarden und die Gestalt Europas stehen im Feuer. Diskutiert wird kurze zwei Stunden; CSU, CDU, SPD, Grüne und Linke bestätigen sich gegenseitig. Widerspruch nur von Klaus-Peter Willsch, knappe fünf Minuten! Kontroverse Debatten nehmen auch Bürger mit, die nicht überzeugt sind; Ruck-Zuck schürt nur Verschwörungstheorien.”

 

Tina Hassel, Studioleiterin und Chefredakteurin Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio

Foto: WDR/Herby Sachs

“Wenn ich Macht hätte, würde ich Lügen und Sprechblasen sofort bunt einfärben und kenntlich machen. Das brächte Farbe ins Leben und wieder Lust auf Politik. Ohne Kontrolle macht Macht zynisch und einsam. Aber Macht kann auch empowern – ich mag den Begriff aus der US-Politik: stark machen, um sich einzumischen, Grenzen zu setzen. ‚Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht‘, sagte Abraham Lincoln sehr richtig.”

 

Nadine Schön, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Foto: Tobias Koch

“… mehr Optimismus, Mut und Freude in unser Land zu bringen. Klar, jeder hat Probleme, Ängste, Nöte. Aber vergleichen wir uns doch mal mit anderen Ländern oder Generationen. Uns geht es gut, wir haben so viele Chancen. Globalisierung, Digitalisierung und der demografische Wandel können nur bewältigt werden, wenn wir an uns glauben – und indem wir anpacken. Neues erfinden, Gründermut, etwas für andere tun, Verantwortung, Zusammenhalt – das brauchen wir.”

 

Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des ­Afrikavereins der deutschen Wirtschaft

Foto: Annette Koroll

“… das Afrikabild in Deutschland zu verändern. Wenn ein sehr vielfältiger und komplexer Kontinent ausschließlich mit Armut, Krankheit und gefährlichen Tieren assoziiert wird, so ärgert mich das. Afrika ist in vielen Teilen eine der spannendsten (Wirtschafts-)Regionen der Erde. Für diesen Bewusstseinswandel kämpfen ich und der Afrika-Verein.”

 

 

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe politik&kommunikation II/2015. Das Heft können Sie hier bestellen.