Wie man mit kleinem Budget junge Wähler anspricht

Politikaward 2018

Authentisch und humorvoll junge Wähler ansprechen und Stimmen für die Landtagswahl gewinnen sollte Karl Frellers Wahlwerbespot im Kino und Internet. Der Spot generierte mehr als 40.000 Youtube-Klicks und deutschlandweites Presseecho. Freller verbuchte bei der Landtagswahl die geringsten CSU-Verluste aller bayerischen Stimmkreise.

Worin bestanden die größten Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung der Kampagne?

Bei dem Wahlwerbespot ging es darum, vor allem junge Wähler anzusprechen – also eine Klientel, die sich tendenziell von einem über 60-jährigen Abgeordneten der CSU nicht sehr angesprochen fühlt. Dabei sollte sich der Kandidat aber nicht verstellen oder klischeehaft auftreten. Die Herausforderung bei unserem Konzept war, dass die Umsetzung nicht peinlich wird. Der Grat war äußerst schmal, aber es ist uns wohl gelungen.

Was ist an der Kampagne innovativ?

Die Inszenierung des Kandidaten, unter anderem als Gangster-Rapper, entspricht ganz und gar nicht klassischer Wahlwerbung. Wir wollten mit Ehrlichkeit und Humor punkten. Auch das Schalten von Kinowerbung ist eher untypisch und wird von wenigen Landtagsabgeordneten genutzt.

Welche Ressourcen hatten Sie zur Verfügung?

Für die gesamte Kampagne inklusive Kinoschaltung standen 4.500 Euro zur Verfügung. Um im Budget zu bleiben, haben wir mit einem kleinen Team gearbeitet, bei dem einige Personen mehrere Rollen übernahmen. In Dreh und Postproduktion waren acht Personen zuzüglich Komparsen involviert.

Welche Erfolge konnten Sie verbuchen, und an welchen Kriterien haben Sie diese gemessen?

  1. Der Wahlerfolg, gemessen am Wahlergebnis: Der Kandidat konnte sein Landtagsdirektmandat mit über 19 Prozent Vorsprung klar gewinnen. Von allen 91 CSU-Direktkandidaten hatte er in Bayern die geringsten Stimmenverluste (-2,96 Prozent versus -10,5 Prozent im Durchschnitt).
  2. Die positive Berichterstattung in vielen regionalen und überregionalen Print- und Digitalmedien, unter anderem bei “Spiegel Online”, “Bento” oder in der “Süddeutschen Zeitung”.
  3. Die Klick-Zahlen des Youtube-Videos: Mehr als 40.000 Aufrufe auf einem Kanal ohne Content und Abonnenten und ohne Schaltung von Werbung.