Die Youtube-Serie „Mali – der Auslandseinsatz der Bundeswehr“ zeigt die Menschen im Auslandseinsatz und ihre Berufe. Das Besondere an der Serie ist ein Storytelling-Chatbot. Dieser spricht die User direkt über den Facebook-Messenger an und berichtet in Echtzeit. Über 35.000 User und eine Click-Through-Rate von cirka 18 Prozent machten den Serienbot über Nacht zum größten deutschsprachigen Chatbot.
Worin bestanden die größten Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung der Kampagne?
Einer der häufigsten Gründe, warum sich junge Menschen gegen den Arbeitgeber Bundeswehr entscheiden, sind die unabdingbaren Auslandseinsätze. Hier gibt es ein diffuses Bild in der Bevölkerung. Wir wollten daher zeigen, was es überhaupt heißt, als Soldatin oder Soldat in den Auslandseinsatz zu gehen. Wir haben gezeigt, was sie den ganzen Tag in einem Camp machen, wie der Alltag und die Routine aussehen. Und dabei haben wir kritische Themen nicht ausgespart: Leider passierte während der Dreharbeiten ein tragischer Hubschrauberabsturz, zwei Soldaten verunglückten. Natürlich mussten wir auch darüber in unserer Serie reden – auf unsere Art und Weise. Das brachte uns viel Respekt ein.
Was ist an der Kampagne innovativ?
Wir wollten den Auslandseinsatz in Echtzeit erlebbar machen. Dafür haben wir einen Chatbot entwickelt, der einem über den Facebook-Messenger 24 Stunden am Tag in Echtzeit Nachrichten, Videos und Audios geschickt hat. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir als Bundeswehr den größten deutschsprachigen Chatbot.
Welche Ressourcen hatten Sie zur Verfügung?
Wir haben die Serie mit einer großen Kampagne begleitet, wie wir es heute von Netflix und Amazon kennen. Insgesamt haben wir 6,5 Millionen Euro ausgegeben.
Welche Erfolge konnten Sie verbuchen, und an welchen Kriterien haben Sie diese gemessen?
Die Serie „Mali“ knüpft gut an die Erfolge von „Die Rekruten“ an. Jeder dritte junge Deutsche kennt die Serie. Wir haben es also geschafft, ein so schwieriges Thema wie den Auslandseinsatz in der jungen Zielgruppe authentisch und auf Augenhöhe näher zu bringen. Damit haben wir auch erreicht, die Bedenken gegen Auslandseinsätze ein Stück weit abzubauen. Und ein Erfolg, der uns selbst überrascht hat: Wir waren mit unserem Titelsong zur Serie Nummer eins bei Spotify. Als Bundeswehr haben wir es offenbar verstanden, junge Menschen in den richtigen Medien auch für schwierige Themen zu erreichen.