Pflegeeinrichtungen stehen zurzeit deutschlandweit auf dem Prüfstand. Der Großhändler Transgourmet Deutschland, der unter anderem Pflegeheime beliefert, hat mit „Vom Kostenfaktor zum Glücksfaktor“ ein Projekt ins Leben gerufen, das dazu beitragen soll, die Lebensqualität für Senioren zu verbessern. Neue Verpflegungskonzepte sollen in den Einrichtungen für kulinarischen Genuss sorgen und dem Thema Essen eine emotionale Komponente verleihen. Zudem wurde vergangenes Jahr ein Wettbewerb initiiert, Senioreneinrichtungen in ganz Deutschland konkurrierten um das beste Verpflegungskonzept. Zusätzlich gab es eine Seminarreihe zum Thema. Transgourmet und die Strategieberatung Grüne Köpfe erhielten den Politikaward für die beste Corporate Kampagne.
Worin bestanden die größten kommunikativen Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung der Kampagne?
Essen in Senioreneinrichtungen wird vor allem als Kostenfaktor betrachtet und dient oft nur der reinen Verpflegung. Doch gemeinsames Kochen und Essen leistet einen Beitrag dazu, dass sich die jeweiligen Lebenssituationen sowie die psychische und physische Gesundheit der Senioren verbessern. Dieses Thema ist nicht unbedingt Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Unsere größte Herausforderung bestand darin, eine Debatte zwischen Branchenexperten, Politikern, Wissenschaftlern, Einrichtungsleitern, Küchen- und Pflegeleitern loszutreten, um konstruktiv zu diskutieren, wie man das Essen für Senioren zu einem emotionalen Genuss macht.
Was ist an der Kampagne innovativ?
Die nachhaltige Wirkung. Die Kampagne demonstriert, wie man mit ganz einfachen Mitteln und ohne großen Kostenaufwand das Wohlbefinden von Senioren steigert. Zugleich fördern die Projektmaßnahmen eine erhöhte Wertschätzung des zuständigen Personals in den Seniorenrichtungen und erleichtern ihre Arbeit.
Dazu haben wir das Projekt mit einer Buchveröffentlichung, Seminarreihe, einem fortlaufenden Wettbewerb, Symposium und einem Blog mehrstufig angelegt. Uns war es wichtig, dass die Bewohner von Senioreneinrichtungen selbst zu Wort kommen, das Personal von Senioreneinrichtungen gestärkt und genügend Raum für Erfahrungsaustausch, Expertenplatzierungen, Profi-Tipps oder für Rückfragen geschaffen wird.
Welche Ressourcen hatten Sie zur Verfügung?
Das lässt sich schwer beziffern da neben externer Unterstützung vor allem auf die Kompetenz im Hause Transgourmet zurückgegriffen wurde, wie beispielsweise aus dem Bereich Seminarwesen, Kommunikation und Nachhaltigkeit. Aus dem erweiterten Netzwerk haben wir Jurymitglieder rekrutiert und natürlich auch mit unseren Kunden aus den Senioreneinrichtungen zusammengearbeitet, die sich entweder als Botschafter für das Projekt eingesetzt oder am Wettbewerb teilgenommen haben.
Welche Erfolge konnten Sie verbuchen und an welchen Kriterien haben Sie diese gemessen?
Neben dem großen Presseecho stehen vor allem die immateriellen Erfolge im Vordergrund. Beispielsweise hat die Kampagne dazu geführt, dass immer mehr Senioreinrichtungen dem Essen im Alter einen höheren Stellenwert einräumen.