Die Paywall für X (ehem. Twitter)

Kolumne

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Irgendwie komme ich nicht davon los, die aktuellen Entwicklungen auf X (ehem. Twitter) zu beobachten.

Jüngst habe ich einen Artikel gelesen, in dem stand, dass Elon Musk eine Paywall für X plant mit dem Ziel, die vielen Bots von der Plattform zu vertreiben. Denn die Idee ist, dass die vielen Hintermänner, die die Bots betreiben, gar nicht so viele Zahlungsmethoden haben, dass sie für jeden Bot einen offiziellen Zugang anlegen könnten.

Weitere genaue und detailliertere Informationen gibt es zwar noch nicht, die Idee,  X komplett zu monetarisieren, scheint aber nicht ganz neu zu sein. Fest steht jedoch, dass es laut Elon Musk einige US-Dollar im Monat kosten soll.

Und dadurch muss sich die politische Kommunikation immer mehr fragen: Ist X noch unsere Plattform? Wie sieht es aus, wenn wir als politische Akteure für die Existenz von unserem Social-Media-Auftritt bezahlen müssen?

Es wird immer problematischer die Plattform zu nutzen. Für etablierte Akteure, die nach wie vor X als Pressekanal nutzen oder ein Medium sind, wird es unerlässlich bleiben, dort aktiv zu sein. Aber Akteure, die sich derzeit neu positionieren, um digitaler zu werden – denen würde ich immer mehr und mehr von X abraten.

Gerade durch die Pay-Modelle wird es immer schwieriger, organisch eine Reichweite aufzubauen.

Aber welche Alternativen gibt es?

  • LinkedIn zum Teilen von politischen Informationen
  • Hoffentlich bald Threads (Metas X-Alternative, die derzeit in Deutschland nicht zugelassen ist)
  • WhatsApp-Kanäle für politische Institutionen, um Informationen zu teilen (einziges Problem: Datenschutz)
  • Für die aktuelle Recherche im Rahmen einer Medienberichterstattung: TikTok

Fest steht: Wir aus dem politischen Berlin brauchen relevante Informationen, so oder so. Was wir derzeit feststellen ist, dass sich die Kanäle verändern, von denen wir diese Informationen bekommen. Die Informationsbeschaffung wird tatsächlich immer kleinteiliger und fragmentierter.

Auf der anderen Seite wäre es auch gar nicht so schlimm, wenn einige Bots von X verbannt werden würden. Das könnte an der ein oder anderen Stelle auch mal ein wenig mehr Ruhe in den politischen Diskurs bringen.

Ich bleibe dran!

Best,

Theresa