Das Phänomen Trump wurde gleich mehrfach analysiert. In der Kolumne „Strategy Sunday“ haben wir gezeigt, wie sich Trump als Anti-Establishment-Kandidat etabliert.
Dabei ist es keinesfalls sicher, dass Trump sich am Ende auch durchsetzen wird: Den Höhenflug in den Umfragen muss er erst noch in echte Wahlerfolge verwandeln. Und das heißt vor allem: mobilisieren. In dieser Hinsicht ist seine Kampagne nicht besonders erfolgreich. Anders als andere Kandidaten reist Trump nicht quer durch die Lande, sondern setzt vor allem darauf, dass seine wenigen Reden durch knackige Aussagen im Fernsehen Reichweite erzielen. Das gelingt ihm ja bis jetzt ganz gut. Eine weiterführende Analyse finden Sie hier.
Wer schon immer wissen wollte, wie TV-Spots in den USA produziert werden, sollte sich die Rubrik „Video Wednesday“ des Blogs USA2016.de ansehen. Auf Youtube ist Rohmaterial für einen Werbespot von Ted Cruz aufgetaucht, das den Kandidaten nicht besonders sympathisch aussehen lässt. Dass das gesamte Material auftaucht – also auch jene Teile, in denen Cruz auf seine Mutter einredet, sie möge doch endlich die Geschichte erzählen, die sie für zu persönlich hält, ist ungewöhnlich. Weniger überraschend ist, dass überhaupt Rohmaterial zur Verfügung gestellt wird: Sogenannte Super-PACs, also Organisationen im Umfeld eines Kandidaten, die unbegrenzt Geld sammeln und ausgeben dürfen, ist es verboten, dieses direkt an Kandidaten oder Parteien weiterzuleiten oder ihre Kampagne mit diesen zu koordinieren. Deshalb produzieren viele Kandidaten Material für Werbespots und stellen es selbst auf Youtube. Wer es über diese Plattform weiterverwendet, kann die Kampagne eben nicht direkt beeinflussen – und schon hat das Super-PAC einen Werbespot mit Material, ohne jemals direkt daran mitgearbeitet zu haben. Mehr dazu im „Video Wednesday„.
In der Zwischenzeit passiert bei den Demokraten nicht viel. Clinton setzt auf die gegenteilige Strategie von Trump und macht vor allem „retail politics“, also nicht wenige große, bundesweit rezipierte Auftritte, sondern vor allem kleine Rallies und Wohnzimmertouren. Dennoch kann man sich bereits einiges von der Kampagne, auch für Wahlkämpfe und Initiativen hierzulande abschauen. In der Rubrik „Tech/Tactic Tuesday“ wird eine Regel des Online-Campaigning beschrieben: Make Messages Fun. Die Clinton-Kampagne übersetzt Botschaften in die Sprache des Webs und schafft es so, dass Menschen interagieren, anstatt sie nur zu empfangen. Eine ausführliche Analyse findet sich hier.
Und schließlich sei jenen, die nicht sich nicht nur für Präsidentschaftskampagnen, sondern auch für lokale Politik interessieren, ein Artikel ans Herz gelegt, der die Zukunft der Demokraten eher pessimistisch sieht. Mehr gibt es hier zu lesen.