Sorge ums Geld verdrängt Klima-Angst

Umfrage

Mehr als zwei Drittel der Deutschen machen sich Sorgen um soziale Gerechtigkeit, Armut und sozialen Abstieg. Der Klimawandel beunruhigt zwar auch eine Mehrheit, doch ist die Sorge darum angesichts anderer Krisen nach hinten gerutscht. Beim Kampf gegen den Klimawandel sieht die Mehrheit den Staat und die Politik in der Verantwortung. Gleichzeitig ist das Vertrauen in Lösungen nur bei einer Minderheit vorhanden. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Lebensweise stellen die Kosten für mehr als die Hälfte eine Barriere dar.

Das sind die Ergebnisse des aktuellen Trendradars – einer neuen Studie, die in Zusammenarbeit von der Beratungsgesellschaft The Partners und der Beratungsagentur Customer Code durchgeführt wurde. Im März und August 2023 wurden jeweils über 1.000 Personen zu ihrer Stimmung in der Gesellschaft und ihrer Einstellung bezüglich Nachhaltigkeit in Deutschland befragt.

Sorgen variieren nach Parteipräferenz

Beim Vergleich der beiden Befragungszeiträume fallen einige Aspekte ins Gewicht. Die Angst um die mentale Gesundheit ist insgesamt um mehr als sieben Prozent angestiegen, die Sorge um Demokratieabbau und eine fehlende Gewaltenteilung um über sechs Prozent. Stark abgenommen hat bei allen Befragten dagegen die Angst vor Pandemien (minus zehn Prozent).

Bei den Themen Klimawandel und Migration gibt es signifikante Unterschiede unter den Anhängern der einzelnen Parteien. Während das Thema Klima 85,7 Prozent der Grünen-Anhänger große Sorgen bereitet, sind es bei den Anhängern der AfD nur 35 Prozent. Beim Thema Migration verhält es sich umgekehrt: Für 85 Prozent der AfD-Wähler versus 29,4 Prozent der Grünen-Wähler stellt Zuwanderung Grund zur Sorge dar.

Generationen X und Y zeigen größtes Sorgenpotenzial

Der Generationenvergleich zeigt Unterschiede bezüglich der Antworten zu Klimawandel, Migration und wirtschaftlichen Ängsten auf. Migration macht der Generation Z am wenigsten Sorgen, Diskriminierung und Rassismus eher viele. Mit den Baby Boomern teilt die Gen Z die stark ausgeprägten Ängste vor dem Klimawandel. Soziale Ungerechtigkeit und Armut macht vor allem der Generation Y (auch Millenials genannt) zu schaffen. Zusammen mit der Generation X weisen sie insgesamt das größte Sorgenpotenzial auf.

Die Generation X und die Babyboomer wiederum haben die stark ausgeprägte Sorge um Kriege und militärische Konflikte sowie um die Effizienz von Politik und Verwaltung gemein.