Berliner Politikbetrieb nach wie vor zu zwei Dritteln männlich dominiert

Auswertung

Viele kennen die Frauen-Quoten in den Fraktionen im Bundestag oder im Kabinett – aber wie sieht es in allen Spitzenämtern des Politikbetriebes aus? Die Quadriga hat zum ersten Mal durchleuchtet, wie stark Frauen in politischen Entscheider-Funktionen vertreten sind. Ergebnis: Männer sind in allen Gremien im Verhältltnis von 2:1 überrepräsentiert. Nur ein Drittel (34 Prozent) aller Entscheider-Positionen sind mit Frauen besetzt. Auf 1407 Männer kommen 723 Frauen.

Dabei offenbaren sich große Unterschiede. Während die Spitzenpositionen im Polit-Journalismus etwa zu mehr als 40 Prozent weiblich besetzt sind, werden nur knapp 12 Prozent der Public-Affairs-Agenturen von Frauen geführt. Auch im sozialen Bereich, bestehend aus NGOs und Wohltätigkeitsverbänden, ist die Führungsebene zumeist männlich (Frauenanteil knapp 38 Prozent).

Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag, der seit 2021 bei 35 Prozent liegt, trifft ziemlich genau den Gesamtdurchschnitt. Ein Blick in die Bundestagsausschüsse zeigt jedoch, dass zur quantitativen auch eine qualitative Komponente kommt. So ist in nur drei Ausschüssen (von insgesamt 25) die Mehrheit der Mitglieder weiblich: Familie, Bildung und Landwirtschaft. Im Verkehrsausschuss und im Auswärtigen Ausschuss hingegen machen Frauen weniger als 20 Prozent aus. Auch der Frauenanteil der jeweiligen Parteien in den Ausschüssen variiert stark, zwischen 54 Prozent (Grüne) und 4 Prozent (AfD).

Die genauen Ergebnisse der Zählung können Sie hier nachlesen. Bei Rückfragen kontaktieren Sie gerne Johannes Bathelt unter johannes.bathelt@quadriga.eu oder telefonisch unter +49 30 84859145.