Countdown zum Showdown

Kolumne

Wenn in den USA der nächste Präsidentschaftswahlkampf tobt, werden auch in Deutschland viele gebannt hinschauen. Zwei von drei Deutschen interessieren sich eher oder sogar sehr stark für das Schaulaufen der Kandidaten, die vorher allerdings noch gekürt werden müssen. Amtsinhaber Joe Biden hat bereits angekündigt, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Ob es sein Vorgänger Donald Trump schafft, trotz zahlreicher Gerichtstermine zu seinem Herausforderer zu werden, ist noch offen.

Wie sehr interessieren Sie sich für die Präsidentschaftswahlen in den USA im nächsten Jahr 2024?
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In Deutschland zeigt sich kein einheitliches Meinungsbild über die USA. Da ist zum einen das Bild von den Vereinigten Staaten als die Führungsmacht der westlichen Welt; ein Attribut, das dem Land aktuell von gut sechs von zehn Deutschen zugesprochen wird; im Westen sind etwas mehr dieser Meinung, im Osten etwas weniger. Für die große Mehrheit ist auch klar: Ohne die Mitwirkung der USA wäre Europa nicht in der Lage, sich militärisch zu schützen. Rund drei Viertel der Befragten sehen das so.

Sind die USA in Ihren Augen noch die Führungsmacht der westlichen Welt?
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Zum anderen denkt fast jeder Zweite, die Außenpolitik der USA verändere das Weltgeschehen eher zum Schlechteren. Immerhin: Seit Beginn der Biden-Administration hat sich das Image der US-Außenpolitik deutlich gesteigert. Kurz vor der letzten Präsidentschaftswahl, im Oktober 2020, waren noch mehr als 80 Prozent der Befragten der Meinung, der außenpolitische Kurs der USA habe weltweit eher negative Auswirkungen. Der auf Verlässlichkeit und ruhigere Töne setzende Politikstil von Joe Biden hat sich ausgezahlt.

Verändert Ihrer Meinung nach die aktuelle Außenpolitik der USA das Weltgeschehen eher zum Besseren oder Schlechteren?
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So viel steht wohl fest: Unabhängig vom Wahlausgang wird hierzulande auch künftig kontrovers über die USA gedacht und diskutiert. Allein die gesellschaftliche Polarisierung, die wir hier in der dort sichtbaren Intensität und Kompromisslosigkeit noch verhindern können, gibt ausreichend Diskussionsstoff.

Doch wie sich das transatlantische Verhältnis künftig entwickelt, ist abhängig davon, wer in den USA dann das Ruder in der Hand hält. Insbesondere mit Blick auf sicherheits- und verteidigungspolitische Fragen steht für Deutschland und Europa dabei viel auf dem Spiel. Ein Wahlsieg Trumps wäre erneut eine schwere Belastungsprobe für die transatlantischen Beziehungen. Darüber hinaus wäre er, da sind sich die meisten Beobachter einig, eine Bedrohung für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in den USA. Grund genug also, warum das Interesse am Wahlausgang so groß ist – und warum sieben von zehn Befragten in der Bundesrepublik Joe Biden für den 5. November 2024 die Daumen drücken.

Würden Sie persönlich eher Joe Biden oder eher Donald Trump als zukünftigen US-Präsidenten wünschen?
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Die verwendeten Umfragen finden Sie hier.