Wandlungskünstler der Macht

Machtsystem

An einem Mittwochabend Anfang Oktober muss Hendrik Wüst gut 1500 Kilometer von zu Hause entfernt mal wieder eine dieser lästigen Abwägungsentscheidungen treffen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident steht im Alten Rathaus von Vilnius vor schweren goldfarbenen Gardinen und wird gleich zu rund 400 Gästen sprechen, die vor allem seinetwegen gekommen sind. Seit Russland die Ukraine überfallen hat, geht in Litauen die Angst um. Die Balten fürchten, als nächstes dran zu sein. Deutsche Soldaten sind deshalb selbst in einem Land, das schwer unter der Nazi-Barbarei gelitten hat, hochwillkommen als Verstärkung an der NATO-Ostflanke. Wüst ist gerade vom Bundeswehr-Kontingent am Stützpunkt Rukla zurückgekehrt, wo er im Flecktarnparka Panzer fahren durfte. Jetzt muss er beim Abendempfang vor allerlei Lokalpolitikern, Diplomaten und Wirtschaftsleuten den richtigen Ton treffen. Ein paar Begrüßungsworte in der Landessprache machen sich immer gut. Das signalisiert Empathie und Weltläufigkeit. Ein wenig radebrechen im Namen der Völkerverständigung lässt Mächtige sogar menschlich wirken. Doch Litauisch gilt als zweitschwerste Sprache der Welt nach Chinesisch. Sieben Deklinationsfälle, viele Zungenbrecher. Wüst verwirft den Gedanken sofort wieder. Stattdessen liest er Textbausteine aus seiner Fachabteilung auf Deutsch wortgetreu vom Blatt ab und lässt sie simultan übersetzen. Was er gesagt hat, ist bereits vergessen, als die ersten Häppchen gereicht werden. Wüst hat nicht geglänzt. Aber eben auch nicht gepatzt. Das zählt.

Wüsts öffentliche Rede ist oft ein Einwegartikel, der seinen Zweck erfüllt. Wüst legt Wert auf Fehlervermeidung, die Sucht nach Glanz im Auftritt hält er für riskant. Im Herbst 2021 wird er Ministerpräsident in Düsseldorf und Chef des mitgliederstärksten CDU-Landesverbandes NRW. Spätestens jetzt, sagt er einmal intern, habe er sich „Flapsigkeits-Verbot“ auferlegt. Sein Gefahrenradar arbeitet seither sensibler als jede NATO-Defensivwaffe. Er ist überzeugt, er müsse rollengerecht sprechen und auftreten. Sollen Journalisten ihn doch als hölzernen Münsterländer verlachen, der Erfolg gibt ihm bislang Recht. Authentizität in der Politik scheint ihm kein Wert an sich zu sein. Eine politische Figur muss nach dieser Logik zuallererst Fremderwartungen gerecht werden.

Erstaunlich trittsicher

„Hendrik ist bei öffentlichen Auftritten immer top-professionell vorbereitet. Er weiß genau, was er sagen will und lässt sich nicht locken. Er ist kontrolliert und macht nie Freestyle, was für die Medien vielleicht manchmal nicht so spannend wirkt, aber das ist politisch ziemlich klug“, urteilt der CDU-Europaabgeordnete und langjährige Wüst-Vertraute Dennis Radtke. Mit dieser keimfreien Methode wird man jedoch schwer greifbar. Zumal der immer noch erst 48-jährige Wüst als Wandlungskünstler der Macht nach oben gekommen ist. Seit er mit 15 die Junge Union in seiner Heimatstadt Rhede wiederbelebte, hat er es immer wieder geschafft, ein neues öffentliches Bild von sich zu entwerfen. Er startete als schneidiger Jungunionist, machte Karriere als rechter Hardliner, erfand sich nach einem Absturz als Mann des CDU-Wirtschaftsflügels neu und kommt heute im Gewand des sanften Konservativen mit schwarz-grüner Agenda daher. Er betreibt Politik diszipliniert wie ein Leistungssportler und ist in der Lage, sich programmatisch immer wieder zu häuten – wenn es denn der Zeitgeist diktiert.

Aber wofür steht er? Wofür brennt er? Wer Wüst in den vergangenen 15 Jahren aus der Nähe beobachtet hat, gerät gelegentlich ins Staunen, wie trittsicher sich dieser Politiker irgendwo auf der Nahtstelle zwischen filigranem Populismus, Anpassungsfähigkeit, Cleverness und Flexibilität bewegt. Inzwischen sogar Richtung Kanzlerkandidatur 2025, die er Parteichef Friedrich Merz zumindest nicht mit der Selbstverständlichkeit des „ersten Zugriffsrechts“ überlassen dürfte. Wüst hat sich längst als unionsinterne Alternative mit dem „Herzschlag der Mitte“ in Stellung gebracht und pocht darauf, dass die CDU-Landesverbände in der K-Frage mitreden werden. Eine klarere Kampfansage in diese Richtung wird man von ihm freilich nie hören. Alle wichtigen Positionen seiner Karriere erkämpfte er nicht mit offenem Visier, sondern als politischer Dominospieler, dessen Steine im entscheidenden Moment richtig fielen – ob einst CDU-Landtagswahlkreiskandidat in Borken und Junge Union-Landeschef in NRW oder Landesverkehrsminister und Ministerpräsident.

Wüst hat mit den Jahren immer stärker verinnerlicht, dass er als Projektionsfläche für eine immer weiter ausfransende Unionswählerschaft funktionieren muss. Er ist dabei wohl mit dem größten Talent gesegnet, alle drei Wurzeln seiner Partei gleichermaßen zu wässern: die christlich-soziale, die liberale und die konservative. Bei seinem fulminanten Landtagswahlsieg in NRW im Mai 2022 bewies Wüst, dass er die schnelllebige Typen- und Themenkonjunktur des modernen Politikbetriebs zu lesen versteht. „Es ist eine Riesenleistung, dass er uns fehlerfrei durch den Landtagswahlkampf geführt hat. Das finde ich wirklich bemerkenswert. Tag für Tag im Fokus zu stehen und dabei sauber durchzukommen, das schafft gerade in unserer heutigen Medienwelt längst nicht jeder. Da hat sich für mich endgültig gezeigt: Er kann’s“, sagt der Vorsitzende des CDU-Sozialflügels CDA, Karl-Josef Laumann, mit der eigenen Wahlkampferfahrung aus drei Jahrzehnten. Der smarte Familienvater Wüst liefert bessere Fotos als der lachende Laschet, bietet weniger Verhetzungspotenzial als der immer wieder aus der Hüfte formulierende Merz und wirkt sogar zugewandter als der hanseatisch-wortkarge Kanzler Scholz. Mag die Opposition in Düsseldorf ihn als „Insta-Präsidenten“ verhöhnen, der es nur auf schöne Fototermine statt auf politische Problemlösung abgesehen habe – er kommt damit bislang durch.

Wüst gehörte nie zu den kreativen Vordenkern der Union. Durch die Schule (Abiturnote 2,5) und das Studium hat er sich zum Volljuristen eher gequält. Aber er verfügt über ein außergewöhnliches Maß an Selbstreflexion und einen scharfen analytischen Blick für Menschen und Machtgelegenheiten. Weggefährten beschreiben ihn als „lernendes System“. Wüst selbst sagt über sich: „Es gibt Leute, die kommen in ein Amt und verströmen so dieses Selbstbewusstsein: ,Jetzt bin ich endlich, was ich ja eigentlich schon immer war. Gefühlt hätte ich das Amt schon vor zehn Jahren bekommen müssen.‘ Diese Haltung war mir immer fremd.“

„Hendriks schwarze Boygroup“

Der NRW-Regierungschef gehört zur ersten Generation von Spitzenpolitikern, die konsequent akzeptiert, dass das Performative bei der Mehrheitssuche längst wichtiger geworden ist als das Programmatische. Inhaltlich steuert er deshalb immer bloß dorthin, wo gerade einigermaßen konfliktfrei die gesellschaftliche Mitte verortet werden kann. Nie ausfallend, selten fordernd. Wüst weiß: Politiker müssen heute jederzeit damit rechnen, mit besonderer Elle gemessen zu werden. Sie haben immerzu den richtigen Eindruck zu erwecken oder besser noch: den falschen zu vermeiden. In einer meinungsstarken, bildmächtigen Echtzeitgesellschaft sind sie nie außer Dienst, sondern permanent auf der Hut. Jeder Mitschnitt einer Parlamentsrede, jede Szene einer Podiumsdiskussion, jeder Videoschnipsel einer unbedeutenden Abendveranstaltung irgendwo in der Provinz kann durch den Katalysator der sozialen Medien mittlerweile Karrieren beenden.

Das leitet ihn und sein engstes Team, das sich fast ausnahmslos aus mittelalten, weißen Männern mit Junge-Union-Vergangenheit zusammensetzt. In Düsseldorf ist von „Hendriks schwarzer Boygroup“ die Rede. Wer intern etwas zu sagen hat, tritt nach außen kaum in Erscheinung. Lähmende Eifersüchteleien um den Zugang zum Chef, wie sie in politischen Hierarchien häufig vorkommen, sind bei Wüst ausgeschlossen, weil persönliche Nähe keine Währung ist. „Hendrik Wüst denkt in Strukturen, nicht in menschlichen Beziehungen“, sagt einer, der den Apparat gut kennt. Bei Vorgänger Laschet sei es glatt umgekehrt gewesen. Die Effizienz lässt bei Wüst wenig Raum für Emotionen. Genauso wie er nie in einen Termin geht, ohne zu wissen, was ihn erwartet und was von ihm erwartet wird, darf kein Kalendereintrag ohne politische Rendite im Sinne von Problemlösung oder Popularitätssteigerung bleiben. Einen Majordomus, ohne den das gesamte System Wüst zusammenbrechen würde, sucht man in der Düsseldorfer Staatskanzlei vergeblich. Der bestens in der Union vernetzte Chef verlässt sich eh am liebsten auf sich selbst. Eine „Nadelöhr-Organisation“, in der wenige entscheiden, was nach oben durchdringt, lehnt er ab. Wüst teilt mit seinen wichtigsten Mitarbeitern To-do-Listen im Word-Textverarbeitungsprogramm, damit immer klar ist, wer was bis wann zu erledigen hat.

Mit solch strebsamer Kühle wird man in der Union nicht geliebt, aber sehr wohl geachtet. Der Landtagswahlsieg im bevölkerungsreichsten Bundesland und die anhaltend guten Umfragewerte in NRW haben den lange unbekannten Wüst innerhalb von nur zwei Jahren zum echten Machtfaktor in der Union gemacht. „Hendrik“, lobt der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, „hat eine gut geölte Machtmaschine ans Laufen gebracht, die sich schnell und präzise durch den Regierungsalltag arbeitet.“ Bald auch in Berlin?

 

Marcel Grathwohl

Foto: Land NRW/Jutta Prechtel
Foto Land NRWJutta Prechtel

 

Der Pulheimer, Jahrgang 1984, ist in Wüsts Regierungszentrale eine Art „Stabschef“. Er bereitet jeden Auftritt des Chefs vor und nach, kennt jeden Vorgang und hält ihm alles Administrative vom Hals. Formal bekleidet Grathwohl den Posten eines Abteilungsleiters in der Staatskanzlei. Regierungsintern wird er jedoch „Büroleiter de luxe“ genannt, weil der Weg ins Düsseldorfer Machtzentrum über ihn führt. Der gelernte Banker und Diplom-Kaufmann hat für Wüst schon im NRW-Verkehrsministerium gearbeitet. Grathwohl hat als Kind für Jürgen Rüttgers Wahlplakate geklebt und war über die Rekordspanne von 16 Jahren im Bundesvorstand der Jungen Union. Er hat in dieser langen Zeit ein enormes Netzwerk an persönlichen Kontakten und Loyalitäten geknüpft. Besonders wertvoll macht Grathwohl für Wüst noch eine andere Eigenschaft: Der gewitzte Rheinländer ist parteiintern sehr beliebt. Jemand, der alle Beteiligten in Düsseldorf erlebt, vermutet: Gerade weil es Wüst selbst an Charisma und emotionaler Bindekraft fehle, habe er sich Grathwohl als „Meister des Socializing“ an seine Seite geholt.

 

Paul Ziemiak

Foto: CDU/Steffen Böttcher
Foto CDUSteffen Böttcher

 

Der Bundestagsabgeordnete aus Iserlohn ist im November 2022 überraschend von Wüst zum Generalsekretär der NRW-CDU ernannt worden. Da Ziemiak dasselbe Amt zuvor auf Bundesebene bekleidet hat und von Parteichef Merz ausrangiert wurde, gilt der Wechsel aus Berlin nach Düsseldorf als ungewöhnlicher Karriereschritt. Ziemiak gehörte nie zum „Team Wüst“, fungiert nun aber als dessen Horchposten in der Bundestagsfraktion. Außerdem pflegt der 38-Jährige die Kontakte in andere CDU-Landesverbände und ist ein wichtiges Bindeglied zum einflussreichen Staatskanzleichef Liminski, mit dem Ziemiak eng befreundet ist.

 

Nathanael Liminski

Foto: Land NRW/Ralph Sondermann
Foto Land NRWRalph Sondermann

 

Den Staatskanzleichef hat Wüst von Amtsvorgänger Armin Laschet übernommen und nach der Landtagswahl 2022 sogar zum Minister für Europa, Medien und Bundesangelegenheiten aufgewertet. Das war nicht unbedingt vorherzusehen, denn andere Laschet-Vertraute wurden kaltgestellt. Aber Liminski, zehn Jahre jünger als Wüst, gilt als Wunderkind der deutschen Politik: Einser-Abitur, Historiker mit Studium an der Pariser Sorbonne, junger Redenschreiber beim früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, gefördert vom Langzeit-Minister Thomas de Maizière, thesenstarker Chefredakteur der Mitgliederzeitung der Jungen Union. Wüst macht sich die organisatorischen Fähigkeiten Liminskis zunutze. Es ist wohl eine Allianz auf Zeit. Liminski gilt als der inhaltlich Stärkere und Intellektuellere, der mit seiner gewinnenden rheinischen Art hinter den Kulissen leichter Brücken zu schlagen vermag. Dafür ist der drahtige Wüst bühnentauglicher und argumentativ beweglicher. Ob sie huckepack nach Berlin wollen oder der eine den anderen irgendwann in Düsseldorf beerbt, ist offen.

 

Dennis Radtke

Foto: picture alliance/SZ Photo/Metodi Popow
Foto picture allianceSZ PhotoMetodi Popow

 

Der Chef des CDU-Sozialflügels in NRW ist seit gemeinsamen ­Tagen in der Jungen Union ein treuer Wüst-Unterstützer. Im Kampf um die Laschet-Nachfolge 2021 hat der kernige Industriekaufmann aus ­Bochum-Wattenscheid hinter den Kulissen dafür gesorgt, dass der ursprünglich mal konservative Wüst bei Arbeitnehmern und im größten Parteibezirk Ruhr vermittelbar wurde.

 

Christian Wiermer

Foto: privat
Foto privat

 

Wüst hat seinen Regierungssprecher von Armin Laschet übernommen und trotz des unglücklichen Bundestagswahlkampfs im Amt belassen. Der frühere Journalist vom Kölner „Express“ ist in Wüsts Schatten sehr präsent und gilt als gut vernetzt in Berlin. Zum Staatssekretär hat Wüst den 41-Jährigen – anders als seine Amtsvorgänger in NRW – jedoch nicht ernannt, weshalb über Wiermers Stellung die Meinungen auseinander gehen.

 

Jan Redmann

Foto: CDU Brandenburg/Laurence Chaperon
Foto CDU BrandenburgLaurence Chaperon

 

Mit dem neuen CDU-Landeschef in Brandenburg, Jan Redmann, hat Wüst mal in Brüssel eine Weile zusammengewohnt. Er nennt ihn einen „sehr wertvollen Freund“. Redmann ist für ihn eine Antenne in die Ost-CDU und gehört zur Garde der jüngeren Landesfürsten, zu denen Wüst feine Drähte spinnt. Zu diesem Netzwerk gehören auch Sebastian Lechner aus der Niedersachsen-CDU oder Manuel Hagel, der neue starke Mann der CDU in Baden-Württemberg. Belastbare Beziehungen gibt es auch in die Hauptstadt-CDU: Mit Kai Wegner, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, war Wüst parallel Landeschef in der Jungen Union.

 

Markus Söder

Foto: picture alliance/Panama Pictures/Dwi Anoraganingrum
Foto picture alliancePanama PicturesDwi Anoraganingrum

 

Der bayerische Amtsbruder und CSU-Chef pflegt einen engen Draht zu Wüst, seit beide 2007 in der „Einstein-Connection“ die Merkel-CDU zurück auf den konservativen Pfad führen wollten. Beim Timing und Tuning im politischen Deutungskampf soll Wüst gelegentlich bewundernd nach München schauen. Beide pflegen ihre Verbindung durch gegenseitige Wahlkampfbesuche und gemeinsame Kabinettssitzungen. Ein Machtkampf wie bei Söder und Laschet ist hier schwer vorstellbar. „Er ist als Westfale auch näher an uns dran, als Franke und Westfale versteht man sich schon ganz gut“, sagt Söder über Wüst.

Katharina Wüst

 

Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt
Foto picture alliancedpaMarcus Brandt

 

Wüsts zwölf Jahre jüngere Ehefrau füllt die Rolle der „First Lady“ in Nordrhein-Westfalen eher zurückhaltend aus. Man sieht sie allenfalls bei Glamour-Terminen wie der Verleihung des Deutschen Filmpreises oder dem Berlinale-Empfang. Doch die Juristin, die bei der landeseigenen NRW-Bank arbeitet, spielt im politischen Konzept des NRW-Ministerpräsidenten eine ebenso große Rolle wie die gemeinsame, zweieinhalbjährige Tochter Philippa. Wüst hat von Tag eins an im Amt die Rolle als moderner Vater sehr öffentlich zelebriert und nimmt in Reden häufig Bezug auf die kleine „Pippa“. Katharina Wüst ist die Tochter von Rechtsanwalt Hermann Starting, der wiederum Wüsts Vorgänger als CDU-Ortsvorsitzender in ihrer gemeinsamen Heimatgemeinde Rhede im Kreis Borken war.

 

Hans-Peter Bröhl

Bröhl, der in Düsseldorf nur „HP“ genannt wird, ist Wüsts treuester politischer Gefährte. Der heutige Abteilungsleiter in der Staatskanzlei für den Bereich „Ressortkoordination“ diente seinem Chef bereits vor fast einem Vierteljahrhundert im Landesvorstand der Jungen Union. Nach dem ersten Jura-Staatsexamen hat Bröhl zunächst bei einer Versicherung angefangen, dann aber gleich als Referent beim jungen CDU-Generalsekretär Wüst in der Regierungszeit von Jürgen Rüttgers angeheuert. Später war er ihm auch als einfacher Mitarbeiter der Landtagsfraktion in tristen Oppositionszeiten zu Diensten. Nach der Regierungsübernahme 2017 folgte er Wüst zunächst ins Verkehrsministerium, danach ging es gemeinsam in die Staatskanzlei. „HP ist Hendriks loyalster Mann, das ist absolute Nibelungentreue“, urteilt einer, der die beiden über Jahre erlebt hat. Der Kölner wird von Wüst für Verschwiegenheit und pragmatische Hemdsärmeligkeit geschätzt.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe N° 145 – Thema: Halbzeit. Das Heft können Sie hier bestellen.