Wirbel um möglichen Pofalla-Wechsel

Erst im Dezember hatte Pofalla sein Amt als Kanzleramtsminister an Peter Altmaier übergeben und erklärt, sich auf die Ausübung seines Bundestagsmandates zu beschränken. Medienberichten zufolge soll der 54-jährige CDU-Politiker nun einen Vorstandsposten bei der Deutschen Bahn bekommen. Dort soll der ehemalige Kanzleramtschef die Leitung eines neu zu schaffenden Ressorts für die langfristige Unternehmensstrategie sowie Kontakte zur Politik übernehmen. Seit einer Umstrukturierung des Vorstandes 2009 ist Konzernchef Rüdiger Grube bei der Bahn für die politischen Kontakte zuständig. Einen eigenständigen Politik-Vorstand gibt es seitdem nicht mehr.

Bereits Pofallas Vorgänger als Kanzleramtsminister, Eckart von Klaeden, war nach seiner Tätigkeit im Bundeskanzleramt in die Wirtschaft gewechselt. Seit November 2013 leitet er die Abteilung Politik und Außenbeziehungen des Daimler-Konzerns. Von Klaedens Wechsel hatte für heftige Kritik gesorgt. Forderungen nach einer Karenzzeit bei Personalwechseln aus der Politik in die Wirtschaft wurden laut. Die Spekulationen um Pofallas Wechsel lassen die Debatte nun wiederaufleben.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn, der über Personalfragen im Bahn-Vorstand entscheidet, zeigte sich unterdessen überrascht von den Gerüchten um die Personalie Pofalla. Der Aufsichtsratsvorsitzende Utz-Hellmuth Felcht erklärte, dass das Gremium keine Kenntnis von einer geplanten Erweiterung des Bahn-Vorstandes oder der Bildung neuer Vorstandsressorts habe.

Die nächste planmäßige Sitzung des Aufsichtsrates findet im März statt. Am 30. Januar kommt das 20-köpfige Gremium allerdings zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, auf der bereits über die Personalie Pofalla beraten werden könnte. Eine Tagesordnung für diesen Termin liegt jedoch noch nicht vor.