"Sind Fernsehredakteure die besseren Pressesprecher, Herr Lück?"

[no-lexicon]p&k: Herr Lück, Sie kommen von der ARD, waren bei der CDU und sprechen jetzt für einen Verband – ist das eine große Umstellung für Sie?

Christopher Lück: Von Partei zu Verband ist weniger eine Umstellung. Im Kern, mal unabhängig von den Inhalten, ist die Aufgabenstellung ja vergleichbar. Eine große Umstellung – in der Tat – war es überhaupt, vom unabhängigen Journalismus in eine Pressestelle zu wechseln, dazu noch in eine Partei und das im Jahr einer Bundestagswahl. Auf der anderen Seite hat genau das den Reiz ausgemacht: 2013 war ein enorm lehrreiches Jahr.

Wie kam es zu dem Seitenwechsel?

Das war ein schleichender Prozess. Mein Traumberuf war seit Schulzeiten: Fernseh-Reporter. Ich habe das inklusive Volontariat neun Jahre lang mit Herzblut betrieben: Regional-, Landes- und Bundespolitik für den privaten sowie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dazu verschiedenste Formate. Und dennoch habe ich immer stärker eine Neugier verspürt, die sog. „andere Seite“ zu erleben. Meiner Neugier, einer wichtigen Eigenschaft von Journalisten, habe ich meinen „Seitenwechsel“ zu verdanken.

Sind Fernsehredakteure die besseren Pressesprecher?

Dazu eine kleine Anekdote: Eine Pressestelle, Name egal, teilte mir mit, sie sei an meiner Bewerbung nicht interessiert, da ich ja NUR Fernsehjournalist sei, man wolle aber NUR Zeitungsjournalisten. Das hat mich doch ziemlich verwundert. Fernsehjournalisten können meiner Meinung nach prägnant und auf den Punkt texten, sind kreativ und denken in Wort und Bild. Kurzum: Ich glaube nicht, dass Fernsehredakteure per se die schlechteren Pressesprecher sind.[/no-lexicon]