Rhetorikcheck: Sabine Leidig

“Wer nimmt da eigentlich in wessen Interesse Einfluss auf die Deutsche Bahn?” Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig (Die Linke) meint, der ehemalige Kanzleramtsminister Ronald Pofalla sollte nach einem Gespräch zwischen Kanzlerin Angela Merkel und DB-Chef Rüdiger Gruber belohnt werden: mit einem Posten im Aufsichtsrat eines Unternehmens, dessen Aktionäre zu hundert Prozent die Bürger sind.

Ungewöhnlich bei den Linken: Die Stimme sitzt. Sabine Leidig trägt weitgehend frei vor und reagiert gut auf Zwischenrufe. “Fünf Personen wollen wir auf keinen Fall sehen und die sind jetzt da drin!” Die Überraschung ist ihr gelungen. Einer, wegen Ramsauer und dem damaligen Wunsch, die Bahn an die Börse zu bringen. Hat sich erledigt! Wer noch? Stahlbarone, Leugner des Klimawandels, Manager aus der Energie- und Automobilindustrie.

Leidig sorgt für Lacher

Stattdessen wären Persönlichkeiten gut, die sich durch verantwortungsvolles Führen im Bereich der öffentlichen Hand ausgezeichnet hätten und ihr Augenmerk auf Umweltschutz, Verbraucherinteressen und das Allgemeinwohl legten. Soweit so gut, doch Sabine Leidig macht auch eigene Vorschläge: So seien in jedem Fall in der Mehrzahl Frauen zu besetzen, weil auch die Mehrzahl der Bahnnutzer Frauen seien, vor allem im Regionalverkehr. Schallendes Gelächter, denn die Logik dieses Zusammenhangs mag sich dem Saal nicht so recht erschließen.

Fazit: Kritik kann Sabine Leidig. Man war fast geneigt, ihr in einigen Punkten zu folgen. Einzig Unlogik und Übertreibung demaskieren den Antrag der Linken als populistische Farce der Aufregung, bestenfalls geeignet Unruhe zu stiften, statt belastbare Alternativen zu entfalten.

Mimik, Gestik, Körpersprache:

Lebendiger Ausdruck:

Redeaufbau: