Politikberater werben um Nachwuchs

Karriere

Bereits zum neunten Mal organisierten der Thinktank “polisphere” und die Konrad-Adenauer-Stiftung am 19. September die Karrieremesse “Checkpoint”. Einen halben Tag lang hatten über 200 Besucher die Möglichkeit, Beratungsagenturen kennenzulernen und mit deren Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen, darunter beispielsweise 365 Sherpas, Advice Partners, fischerAppelt, Johanssen+Kretschmer, Ketchum Pleon, MSL Germany und weber shandwick.

Nach einer kurzen Vorstellung der Agenturen wurden in Workshops beispielsweise Erfolgskriterien politischer Beratung diskutiert. Besucher konnten selbst ein Konzept für eine Kampagne entwerfen. Parallel zu den Workshops gab es im Messebereich die Gelegenheit, sich detailliert über einzelne Agenturen zu informieren und Fragen an deren Mitarbeiter zu richten. Besonders viele Studierende und Absolventen nutzten zudem die Möglichkeit, in einer offenen Fragerunde Trainees der Agenturen zu interviewen.

Trainees der Agenturen beantworten Besucherfragen

Die Trainees beschrieben ihren Job als abwechslungsreich und interdisziplinär. Dafür sei dieser aber auch oft sehr anspruchsvoll und mit viel Arbeit verbunden. Neben grundlegenden Dingen wie Bezahlung und Arbeitsbelastung interessierten sich die Messebesucher vor allem für das Anforderungsprofil der Agenturen. Diese achten laut den Trainees bei der Einstellung in erster Linie auf praktische Erfahrungen und die Persönlichkeit der Bewerber und weniger auf deren Studienabschluss. Entsprechend vielfältig ist der akademische Background in den Agenturen: Kommunikationswissenschaften, Publizistik, Betriebswirtschaftslehre, Politikwissenschaften, Jura aber auch Geschichts- und Geisteswissenschaften.

Mit Wettbewerb muss man klar kommen

Dieses Anforderungsprofil wurde auch in der abschließenden Podiumsdiskussion untermauert, an der Vertreter der Beratungsagenturen teilnahmen. Hauptaufgabe in der Politikberatung sei es, die “Diskrepanz zwischen Innen und Außen bei einem Kunden zu überwinden”, sagte Marius Voigt, Geschäftsführer von fischerAppelt in Berlin. Aus Sicht der Diskutanten müssten potenzielle Bewerber vor allem in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen. Laut Dirk Popp, CEO von Ketchum Pleon Germany, geht es darum, auch unter Druck eine Meinung zu vertreten. Auch müsse man Wettbewerb mögen. Letztlich arbeitet laut Christiane Schulz, CEO von weber shandwick Germany, ein “besonderer Typ Mensch” in Agenturen. Und dieser müsse auch “ein bisschen wahnsinnig” sein, ergänzte Marius Voigt.