Musikproduzent Tim Renner wird neuer Berliner Kulturstaatssekretär

Netzwerker, Plattenboss und SPD-Mitglied: In Tim Renner hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) einen neuen Kulturstaatssekretär gefunden. Renner folgt auf André Schmitz, der Anfang Februar im Zuge einer Steueraffäre zurückgetreten war. Ende April soll der 49-Jährige seinen neuen Job antreten.

In der nationalen und internationalen Musikszene hat sich der gebürtige Berliner mit der Band Rammstein einen Namen gemacht. Seit Mitte der achtziger Jahre ist er im Geschäft. Neben den Berliner Hardrockern baute Renner auch Bands wie Element of Crime, Tocotronic oder Sportfreunde Stiller mit auf. 2001 bis 2004 war er Geschäftsführer der Universal Music in Deutschland. Dort arbeitete er mit Künstlern wie Eminem, Sting, U2 und Bon Jovi. Seit seinem Ausstieg bei Universal ist Renner auch als Autor aktiv. Aktuell liegt in sein Buch „Wir hatten Sex in Trümmern und träumten. Die Wahrheit über die Popindustrie“ In den Läden.

Nun wechselt der Geschäftsführer des Plattenlabels Motor Entertainment GmbH in die Kulturpolitik. Sein Vorgänger André Schmitz hatte sein Amt niedergelegt, nachdem bekannt geworden war, dass er jahrelang Steuern hinterzogen hatte. Im Zuge der Affäre um seinen Parteifreund war auch Wowereit in die Kritik geraten. Er hatte seinen Vertrauten im Amt belassen, obwohl er von der Steuerhinterziehung wusste.

Im Interview mit unseren Kollegen vom “pressesprecher” sprach Tim Renner über hysterische Journalisten und den miesen Ruf der Plattenindustrie.