Männliche Public-Affairs-Beauftragte in Unternehmen verdienen am meisten

Gehaltsstudie

In der Public-Affairs-Branche verdienen Unternehmensangestellte durchschnittlich knapp doppelt so viel wie Beschäftigte in Agenturen. Das ist ein Ergebnis der Gehaltsstudie, für die der Branchenverband Degepol im September dieses Jahres knapp 400 Branchenvertreter befragt hat.

Während Public-Affairs-Beauftragte aus Unternehmen im Durchschnitt 6.524 Euro verdienen, kommen Agenturleute auf ein Bruttomonatsgehalt von 3.525 Euro. Berater und in Verbänden Beschäftigte liegen mit Gehältern von 4.000 beziehungsweise 4.100 Euro beinahe gleichauf.

Grafik: Gehaltsunterschiede innerhalb der Branche (c) Degepol

Zwischen Einstiegs- und Top-Level liegen rund 6.400 Euro

Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Angaben der Teilnehmer auf eine 40-Stunden-Woche normiert und nach Karrierestufen geordnet. Das durchschnittliche Gehalt für das Einstiegslevel liegt bei 2.100 Euro. Im Hinblick auf Junior-, Mid- und Senior-Level gibt es der Studie zufolge mit 3.000, 4.084 und 5.500 Euro noch keine ganz großen Sprünge, das Top-Level hebt sich mit 8.547 Euro Durchschnittsgehalt deutlich ab.

Die Mehrzahl der Befragten verfügt bereits über einige Jahre Arbeitserfahrung. Etwa die Hälfte gab an, im Mid- oder Senior Level zu arbeiten. Diese Verteilung zeigt sich auch bei Alter und Berufserfahrung der Teilnehmer. Die meisten Studienteilnehmer sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und seit durchschnittlich zehn Jahren in ihrem Beruf tätig. Berufseinsteiger und Mitarbeiter auf Juniorpositionen machen etwa ein Fünftel der Befragten aus. In leitenden Positionen am oberen Ende der Leiter, im Top Level, ordnen sich ebenfalls gut ein Fünftel der Teilnehmenden ein.

Vier von fünf Teilnehmern gaben an, neben ihrem Gehalt weitere materielle Zulagen zu erhalten. Bonuszahlungen wurden als Zuschuss am häufigsten genannt, aber auch zusätzliche Monatsgehälter, Fahrtkostenzuschüsse wie beispielsweise ein Jobticket oder die Finanzierung von Fort- und Weiterbildungsprogrammen gehören in vielen Fällen zum Gesamtpaket dazu.

Grafik: Boni und Zusatzleistungen (c) Degepol

Männer verdienen deutlich mehr als Frauen

Auffällig sind die nach wie vor eklatanten Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern. So fällt das mittlere Gehalt der männlichen Teilnehmer mit 5.000 Euro etwa 25 Prozent höher aus als das der weiblichen Befragten, die auf knapp 4.000 Euro kommen. Diese deutliche Differenz lässt sich laut Degepol jedoch zumindest teilweise daraus erklären, dass zwei Drittel der Befragten Männer sind und die weiblichen Studienteilnehmer durchschnittlich jünger als die männlichen Kollegen.

Grafik: Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern (c) Degepol

Über die Studie

Der Branchenverband Degepol hat für die Studie im September 2015 Selbstständige im Bereich Public Affairs sowie Beschäftigte von Unternehmen, Beratungen, Agenturen, Verbänden und öffentliche Stellen ebenso wie von Kanzleien, Stiftungen und NGOs befragt. Knapp 400 Personen nahmen an der Umfrage teil. Bei der Vorbereitung und Durchführung wurde die Degepol vom Meinungsforschungsinstitut Mauss Research wissenschaftlich begleitet.