2017 gilt im Wahlkampf "mobile first"

Politik

Im Bundestagswahlkampf sollten Parteien in ihrer Kommunikation der Maxime „mobile first“ folgen. Zu diesem Schluss kommt Stefan Hentschel, Industry Leader Tech-Industrial bei Google, der in Berlin auf der 14. Internationalen Konferenz für Politische Kommunikation (#ikpk2016) der Konrad-Adenauer-Stiftung über die Lehren aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 für deutsche Wahlkampfstrategen sprach. Demnach reiche es nicht mehr, digitale Kanäle grundsätzlich in die eigene Kommunikationsstrategie mit einzubeziehen. Stattdessen komme es zunehmend darauf an, die Kommunikation explizit auf mobile Endgeräte abzustimmen.

Diese Einschätzung wird durch eine aktuelle Umfrage bestätigt. Laut der am 10. Oktober veröffentlichten Mediennutzungsstudie für die DACH-Region des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), dem iab austria und dem IAB Switzerland, steigt der mobile Internetkonsum über Smartphones und andere mobile Geräte weiter an. Etwa 70 Prozent der Nutzer im deutschsprachigen Raum gehen demnach mit ihrem Smartphone online. Etwa jeder dritte Befragte surft über ein Tablet im Netz.

Zwar sind Desktop-Rechner und Laptops weiter mit 89 Prozent die beliebtesten Geräte, um ins Internet zu gehen. Der Trend geht allerdings klar in Richtung mobiler Endgeräte: So ist die mobile Internet-Nutzung in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozentpunkte auf 69 Prozent gestiegen. Für die Gemeinschaftsstudie wurden laut BVDW insgesamt 3.004 Internetnutzer in Deutschland (1.000), in Österreich (1.009) und der Schweiz (995) in der Zeit von 18. Mai bis 2. Juni 2016 befragt. Die Stichprobe wurde online-repräsentativ nach Alter und Geschlecht aus Internetnutzern im Alter von 16 bis 69 Jahren ausgewählt.

Mobile Webseiten und Videoformate

Stefan Hentschel von Google empfahl Parteien und Politikern auf der #ikpk2016, angesichts der sich verändernden Gewohnheiten der Menschen in puncto Internetkonsum ihre Kommunikation entsprechend anzupassen. So müssten Webseiten und andere digitale Angebote nicht nur auf mobile Geräte ausgerichtet sein; auch komme es darauf an, nicht nur mit Text, sondern verstärkt auch mit Videoformaten zu arbeiten. Der Blick in die Statistik bestätigt Hentschels Empfehlung. Laut BVDW-Studie liegt die Nachfrage nach Bewegtbild unter Internetnutzern bei mehr als 50 Prozent. In Deutschland werden sogar längere Formate aus Mediatheken zu annähernd gleichen Anteilen auf Desktop/Laptop (28 Prozent) und übers Smartphone (22 Prozent) genutzt.