Was treibt Sie um, … Herr Lang?

Politik

Wie stellt sich der BDI im Wahlkampf auf – und wie bereitet er die Zeit danach vor?

Joachim Lang: Der BDI ist auf die Bundestagswahl bestens vorbereitet. Wir haben zunächst in 19 Themenfeldern 173 Handlungsempfehlungen formuliert, um die Erstellung der Wahlprogramme thematisch breit zu unterstützen. Für uns sind sie das Pflichtenheft der nächsten Bundesregierung. Für die Entscheider-Ebene verdichten wir diese jetzt auf unsere Top Ten.

Welche Trends werden das politische Berlin 2018 prägen?

Die künftige Bundesregierung muss sich mit großen Ungewissheiten auseinandersetzen: Wie geht es weiter mit der transatlantischen Partnerschaft, wie gehen wir mit Migrationsbewegungen um, wie können wir die EU weiterentwickeln? National bewegen die Bürger die Megatrends Digitalisierung und Globalisierung – oder auch, wie sich terroristische Anschläge auf die offene Gesellschaft und unsere freiheitliche Demokratie mit ihrer sozialen Marktwirtschaft auswirken.

Kann man als Interessenvertreter noch strategisch arbeiten, wenn technische, ökonomische, politische Gewissheiten erodieren?

Ja, man muss, auch wenn das Geschäft schwieriger wird. Wir müssen uns auf Veränderungen rechtzeitig einstellen, um schnell klug zu reagieren. Was aber bleibt: Eine klare ordnungspolitische Leitlinie ist sinnvoll, um in bewegten Zeiten Kurs zu halten.

Professionell und persönlich: Was macht Ihnen Hoffnung?

Die gute Wirtschaftslage. Zwar dürfen wir uns nicht ausruhen, sondern müssen den Standort Deutschland zukunftsfest machen. Aber das sollte besser gelingen in einer Zeit, in der unser konjunktureller Aufschwung für Beschäftigung, Einkommen und Steuereinnahmen in Rekordhöhe sorgt.

Joachim Lang ist seit Dezember 2016 Mitglied der Hauptgeschäftsführung und seit April 2017 Hauptgeschäftsführer des BDI. Zuvor leitete er die Eon Repräsentanz.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe N° 119 – Thema: Wichtige Macher im Umfeld der Mächtigen. Das Heft können Sie hier bestellen.