Vertrauen müssen sich Berater lange vor dem Wahlkampf erarbeiten

Praxis

Was für Wahlkampfzeiten gilt, ist doch eigentlich immer richtig: Die Beratungsfähigkeit hat viel mit Spitzenpolitikern zu tun und noch mehr mit ihren Beratern. Nur mit einem gewachsenen, vertrauensvollen Verhältnis gibt es eine Grundlage für eine gute und vor allem belastbare Zusammenarbeit und damit für eine erfolgreiche Beratung in Wahlkampfzeiten. Ein Vertrauensverhältnis muss schon weit vor dem Wahlkampf die Belastungs- und Bewährungsprobe überstanden haben. Um dieses aufzubauen und sich als Berater zu qualifizieren, muss man also über längere Zeiträume und in unterschiedlichen Situationen strategisch begleiten und persönlich kommunizieren.

Die notwendige Reputation entsteht aus der Lieferung entscheidender Informatio­nen und der Fähigkeit, die daraus resultierenden politischen Implikationen abzuleiten: Sind die Informationen qualitativ hochwertig und belastbar? Ist der aktuelle politische und gesellschaftliche Bezug gegeben? Wenn sich Politiker auf die Werthaftigkeit der Informatio­nen verlassen können, kann sich Vertrauen entwickeln. Schließlich müssen sie in kontroversen Diskussionen öffentlich bestehen – im Wettstreit mit den politischen Konkurrenten, aber auch bei den Wählern, gerade in Wahlkampfzeiten. Dann wird allerdings neben der gesellschaftlichen Relevanz vor allem auch die Eingängigkeit der Themen besonders wichtig. Der Bezug zur Lebenswirklichkeit der Wähler muss hergestellt werden, am besten mit Wahlkreisbezug. Grundlage bei alledem bleibt: Es muss ein Vertrauensverhältnis da sein, und das müssen sich Berater lange vor dem Wahlkampf erarbeiten. Dann lässt sich auch der schwierigste Kandidat beraten.

Teil 1 der Serie „Einer muss entscheiden und dafür geradestehen“ finden Sie hier.

Teil 2 der Serie „Wie ernst ein Politiker Beratung nimmt, zeigt sein Zeitaufwand dafür“ finden Sie hier.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe N° 118 – Thema: Bundestagswahl 2017. Das Heft können Sie hier bestellen.