Parteilogos im Wandel der Zeit

Politik

Anfang des Jahres stellte die FDP auf dem Dreikönigstreffen ihr neues Partei-Logo inklusive neuem Beinamen vor. Die Liberalen sind jetzt wieder die Freien Demokraten und kehren damit zu ihrem Ursprung zurück. Mit der neuen Farbe Magenta, neben den traditionellen Farben Blau und Gelb, ist die Parteienlandschaft in Deutschland jetzt noch farbenfroher.

Das Logo-Lifting der FDP soll der Partei zum politischen Neustart verhelfen. Das ist keine neue Methode. Im Laufe der Jahre haben sich viele Parteien aufgrund von inhaltlichen oder rein kosmetischen Gründen für eine optische Veränderung des Parteiauftritts entschieden.

p&k hat sich die Logos der Parteien im Wandel der Zeit einmal genauer angeschaut und stellt die prägnantesten Veränderungen von FDP, CDU, CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei vor.

FDP

Logos: FDP/Archiv des Liberalismus, Montage: Janice Arpert

Mit der Parteigründung 1948 entstand das erste Logo der FDP. Zu sehen waren rote Buchstaben innerhalb einer roten Raute, das “D” wurde besonders hervorgehoben. 1952 bis 1965 wurde der “stilisierte Reichsadler”, schwarz mit hellen Lettern, zum Logo der liberalen Partei. Die charakteristische Farbgebung Blau-Gelb führte die Partei, ebenfalls in Verbindung mit dem Adler, erst 1965 ein.

1969 wurde der Beiname “Die Liberalen” ergänzt. Ebenfalls neu: die berühmten “Pünktchen” zwischen den Buchstaben. Im Internetzeitalter wurden diese jedoch unpraktisch und mit dem neuen Logo ab 2001 wieder abgeschafft. Die Serifen fielen weg, die Farben wurden kräftiger.

Seit Anfang 2015 schmückt sich die FDP nun mit dem Beinamen “Freie Demokraten” und der zusätzlichen Farbe Magenta – eine laut Farbexperten aggressive und kampfbetonte Farbe, die der Partei zu neuer Stärke verhelfen soll.

CDU

Logos: Konrad-Adenauer-Stiftung, Montage: Janice Arpert

Nachdem seit der Parteigründung 1945 Farbe und Schriftart des Parteilogos stetig wechselten, steht bei der CDU seit 1965 die rote Farbe fest. 1972 entstand das Logo mit dem bekannten kursiven Schriftzug “CDU”. Im Laufe der Zeit gab es verschiedene Ausprägungen mit drei Streifen in den Farben Schwarz-Rot-Gold oder Schriftzüge wie beispielsweise “sicher, sozial und frei” (1980) oder “Wir gestalten die Zukunft” (1997).

Seit 2003 hat das rote CDU-Logo die neue Schriftart “FF Kievit”, die Kraft, Dynamik und Unverwechselbarkeit ausdrücken soll. Neben Rot setzt die CDU auf weitere Farben im Corporate Design. Dazu gehören Weiß, Schwarz, Blau und Orange als Akzentfarben.

CSU

Logos: CSU, Montage: Janice Arpert

Das erste Logo der Christlich Sozialen Union wurde im April 1946 zur Landkreiswahl veröffentlicht. Während der Parteiname damals noch ausgeschrieben wurde, stieg man bereits 1948 auf die Abkürzung um. In den fünfziger Jahren wurde das Logo unterschiedlich gestaltet und eingesetzt. 1961 gab es zum Bundestagswahlkampf mit den Buchstaben in drei grünen Rauten schließlich eine einheitliche Konzeption. Der kursive Schriftblock mit den gefetteten Buchstaben “CSU” wurde 1970 das Logo der Partei und sollte Traditionsbewusstsein, Bodenständigkeit sowie Dynamik, Fortschritt und Zielstrebigkeit vermitteln.

Ebenfalls 1970 wurde erstmals die Kombination von “Löwe und Raute” als Logo verwendet. Dabei steht der Löwe für Stärke und die Raute für die bayerische Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Die beiden Symbole sind auch heute noch Teil des Parteilogos und haben sich ebenso wie die Farben Grün und Blau durchgesetzt. Das heutige Logo der CSU zeigt eine schlankere Schriftart und auch die Kursivstellung wurde korrigiert, dafür wurde die Raute präsenter. Seit 2013 besteht das Logo der Partei aus diesem modernisierten Schriftzug mit Löwe und Raute auf weißem Hintergrund.

SPD

Logos: SPD, Montage: Janice Arpert

Als älteste demokratische Partei Deutschlands blickt die SPD auf die größte Anzahl verschiedener Logos zurück. Schrift und Farben des Logos variierten in der 150-jährigen Geschichte der Partei stark. Während die Sozialdemokraten 1919 noch den Parteinamen ausschrieben, änderte sich dies bereits im darauffolgenden Jahr. Zur Reichstagswahl 1920 setzte sie bereits auf die Farbe Rot und kürzte den Parteinamen mit S.P.D. ab.

Nach dem zweiten Weltkrieg erschien das Parteilogo in abgewandelter Form. Gelbe Lettern mit schwarzem Rand reihten sich eng aneinander. In den fünfziger Jahren gab es eine Vielzahl verschiedener Logos, die sich in Farbe und Schriftart stark unterschieden. Zur Bundestagswahl 1957 ging die Partei erneut mit gelbem Logo ins Rennen. Von 1961 bis 1968 setzte man hauptsächlich auf die Farbe Blau.

1972 tauchte zum ersten Mal das rote Quadrat mit weißem Parteikürzel auf, auf das die Partei seit 1991 beinahe einheitlich setzt. Bis heute ist das Logo der Partei in weißen Großbuchstaben auf rotem Hintergrund in der Schriftart “TheSans” abgebildet. Ergänzt wird das Rot durch die Akzentfarben Purpur, Dunkelrot und Cyanblau. Die Farben sollen die Öffnung und die Modernität der SPD darstellen.

Bündnis 90/Die Grünen

Logos: Bündnis 90/Die Grünen, Montage: Janice Arpert

Nach dem Zusammenschluss der Grünen und dem Bündnis 90 im Jahr 1993 blieb die Sonnenblume im Logo erhalten. Diese war schon von 1979 bis 1993 Hauptbestandteil im Logo der westdeutschen Grünen, umrahmt von einem grünen Kreis.

Das erste Logo der vereinten Partei – blauer und grüner Balken geziert vom gelben Blütenkranz – hatte von 1993 bis 2008 Bestand. Seitdem ist das Logo der Partei noch etwas reduzierter gestaltet: Die grüne Farbe dominiert, die Schrift wurde vereinheitlicht.

Die Linke

Logos: Die Linke, Montage: Janice Arpert

Seit ihrer Vereinigung 2007 hält die Linke an ihrem Logo fest. Der Schriftzug in schwarzen Großbuchstaben endet mit einem Punkt und hat als farbliche Besonderheit ein rotes Dreieck statt des i-Punkts. Mit den Farben Rot und Schwarz bleibt die Partei ihrer farblichen Linie treu. Auch vor der Verschmelzung von PDS und WASG waren die Farben Rot, Schwarz und Weiß in den jeweiligen Parteilogos maßgebend.