Herr Ronzheimer, herzlichen Glückwunsch nachträglich zu Ihrem 40. Geburtstag! Wie haben Sie Ihren Geburtstag verbracht?
Ich habe mit meiner Familie und meinen Freunden in Bad Gastein in Österreich gefeiert. Ein Ort, den ich seit 17 Jahren immer wieder besuche und mit dem mich viele Erinnerungen verbinden, auch meinen 30. Geburtstag habe ich hier bereits gefeiert. Es war großartig, dass soviele meiner Freunde den weiten Weg auf sich genommen haben. Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass ganz viele Jugendfreunde aus meiner Heimat Ostfriesland dabei waren.
Die vergangenen zwei Jahre waren für Sie beruflich äußerst ereignisreich: Drei Dokus bei Sat.1, eine Show zur Bundestagswahl und ein Podcast, der sich zum vielleicht erfolgreichsten politischen Talkformat in Deutschland entwickelt hat. Hat Sie dieser Erfolg selbst überrascht?
Ja, das hat mich sehr überrascht, denn gerade im Podcast-Bereich war es eine außergewöhnliche Entwicklung. Wir haben im August 2023 mit einem Ukraine-Podcast einmal die Woche begonnen und sind mittlerweile bei sieben Tagen die Woche angekommen. Uns hören wahnsinnig viele Menschen zu und es ist phantastisch, so eng mit Hörerinnen und Hörern im Austausch zu sein. Gleichzeitig habe ich für BILD weiterhin aus den Kriegs- und Krisengebieten der Welt berichtet sowie wichtige Interviews mit Staats- und Regierungschefs geführt, die in unserem neu geschaffenen „Global Reporter“-Netzwerk bei Axel Springer geteilt wurden und damit z.B. auch bei WELT TV oder Politico stattfinden. Die Zeit, in der wir leben, ist die beste, um Reporter zu sein, weil es soviele verschiedene Plattformen von Text, Podcast bis TV gibt.
Wenn Sie auf diese Zeit zurückblicken – was war Ihr persönliches Highlight rund um den Podcast?
Ich habe gerade zuletzt während der Iran/Israel-Krise erlebt, wie hoch der Informationsbedarf ist, wie viele Menschen sich eine Einordnung wünschen. Das hat mir auch gezeigt, wie wichtig Journalismus bleibt bzw. noch wichtiger wird. Besonders ganz große Lagen, die ich gemeinsam mit Filipp Piatov oder unseren Experten besprochen habe, bleiben in Erinnerung.
Wie geht es mit dem „Ronzheimer“-Podcast weiter? Wird sich das Format weiterentwickeln oder bleibt es beim bewährten Konzept?
Wir wollen weiter maximal aktuell bleiben und bei Lagen schnell reagieren, aber den Podcast insgesamt noch weiter ausbauen. Wir sind erst am Anfang. Der Mix aus meinen Eindrücken sowie den Expertinnen und Experten soll bleiben. Wir überlegen aber insbesondere, was wir am Wochenende in der Zukunft machen und denken über längere Formate nach. Auch bei den Gästen kann ich mir ein noch breiteres Spektrum vorstellen. Sehr viele unserer Folgen erreichen 250.000 Zuhörer insgesamt auf allen Plattformen, bislang wachsen wir immer weiter, das motiviert uns sehr.
Und im Fernsehen – sind neue Formate oder Projekte bereits in Planung, vielleicht auch konkret innerhalb der BILD-Redaktion?
BILD und Axel Springer sind der Ort, wo ich seit bald 18 Jahren zuhause bin und wo ich mich immer weiter entwickeln durfte. Dafür bin ich extrem dankbar und mit dieser Entwicklung soll es weiter gehen, sowohl bei BILD als auch für das „Global Reporter“-Netzwerk. Dazu kommt, dass ich für Sat.1 derzeit auch neue Reportagen im „Wie gehts, Deutschland?“-Format drehe, die 2026 ausgestrahlt werden sollen. Darauf freue ich mich ebenfalls sehr.