Lutz Hachmeister ist tot

Todesfall

Der renommierte Medienwissenschaftler, Journalist und Filmemacher Lutz Hachmeister ist im Alter von 64 Jahren in Köln verstorben. Hachmeister galt als einer der einflussreichsten Medienintellektuellen Deutschlands. Von 1989 bis 1995 leitete er das renommierte Adolf-Grimme-Institut in Marl. 2005 gründete er das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) in Berlin (heute in Köln), das er bis zuletzt als geschäftsführender Gesellschafter begleitete.

Als Dokumentarfilmer schuf Hachmeister preisgekrönte Werke wie „Schleyer – Eine deutsche Geschichte“, für das er 2004 den Grimme-Preis erhielt. Sein analytischer Blick und seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erfassen, zeichneten ihn aus. Sein Nachfolger beim IfM, Leonard Novy, beschreibt ihn in seinem Nachruf als „unberechenbar, aber beständig brillant, streitbar, aber als Autorität unumstritten“.

Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher war Hachmeister auch als Sachbuchautor erfolgreich. Seine Publikationen zu Themen wie Medienpolitik und Kommunikationswissenschaft fanden in Fachkreisen große Beachtung. Zuletzt arbeitete er an einem Buch über Adolf Hitlers Interviews mit ausländischen Journalisten, das posthum im November erscheinen soll.

Hachmeisters Einfluss reichte weit über akademische Kreise hinaus. Er prägte wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurse zu Themen wie Journalismus, Medientheorie und Medienpolitik nachhaltig. Seine Fähigkeit, die Auswirkungen der Medien- und Technikevolution auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft frühzeitig zu erkennen, machte ihn zu einem gefragten Experten.