Wo gekämpft wird

Für p&k hat election.de eine aktuelle Prognose zur Bundestagswahl für die 299 Wahlkreise erstellt – nach drei Kategorien. So können derzeit 134 Direktmandate als sicher gelten, darunter 116 für CDU und CSU sowie 18 für die SPD. Einen wahrscheinlichen Sieger gibt es in weiteren 65 Wahlkreisen, darunter auch Linke und Grüne, und in 100 Fällen ist der Vorsprung so knapp, dass diese Wahlkreise als umkämpft gelten können. Insgesamt könnte die Union ihr Konto von 150 Direktmandaten bei der Bundestagswahl 2005 jetzt deutlich auf etwa 200 ausbauen, während die SPD entsprechend Federn lassen muss. Das beruht zum einen auf dem kräftigen Anstieg der FDP-Zweitstimmen, deren Wähler mit der Erststimme überwiegend die Direktkandidaten von CDU und CSU unterstützen. Auf der anderen Seite wird der SPD-Abschwung etwas durch Zweitstimmen-Wähler der Grünen gebremst, deren SPD-Erststimmen-Neigung allerdings geringer als noch 2005 ausfallen dürfte. Unter dem Erststimmen-Aspekt zumeist verloren für die SPD sind die Wähler der Linkspartei, da diese normalerweise „durchwählen“, also beide Stimmen der Linken geben. Die election.de-Wahlkreisprognose bezieht neben den aktuellen Bundes- und Landestrends und dem Erststimmen-Wahlverhalten auch die langfristigen Potenziale der Parteien in den Wahlkreisen und die bereits nominierten Kandidatinnen und Kandidaten mit ein und liefert so eine Vorhersage für den Wahlausgang in allen 299 Wahlkreisen. Auf Anfrage sind Prozentzahlen für einzelne Wahlkreise erhältlich. Zuletzt war die Prognose vor der Landtagswahl Hessen sowohl beim Gesamtergebnis als auch in der Mehrzahl der Wahlkreise genauer als die Umfragen, die ARD und ZDF vor der Wahl veröffentlicht hatten.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Beruhigungsmittel- Regierungskommunikation in der finanzkrise. Das Heft können Sie hier bestellen.